Am Donnerstag, dem 30. Oktober, startete der Bürgerdialog zum geplanten Radschnellweg R5 zwischen Markkleeberg und Leipzig. Fünf Wochen lang können sich Bürgerinnen und Bürger erstmals über das Vorhaben informieren und ihre Ideen, Hinweise und Anregungen zur geplanten Trassenführung über das Beteiligungsportal Sachsen einbringen, lädt die Landesdirektion Sachsen ein. Die künftige Strecke soll sich vom südlichen Stadtrand Markkleebergs bis zum Leipziger Promenadenring erstrecken.

Regina Kraushaar, sächsische Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung, erklärt zum jetzt begonnenen Bürgerdialog: „Es ist mir besonders wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger in den Planungsprozess des neuen Radschnellweges so früh wie möglich eingebunden werden. Mit ihren Ideen und Anregungen werden wir Sachsen fit für die Mobilität von morgen machen.

Ich bin überzeugt: Dieser Radschnellweg wird den Alltag der Menschen vor allem im Norden Sachsens sicherer und schneller machen und ihnen – ob als Pendler, Radbegeisterte oder auf dem Schulweg – die Mobilität leichter machen.“

Nur: Es ist noch nicht absehbar, wann wirklich die Planungen für diesen Radschnellweg beginnen und wann er tatsächlich gebaut wird, auch wenn seit nunmehr sechs Jahren über diese Radschnellwege rund um Leipzig diskutiert wird. Das trifft auch auf den R3 zu, den Radschnellweg von Leipzig über Schkeuditz nach Halle und erst recht weitere Radschnellverbindungen nach Markranstädt, Taucha und Naunhof.

Ziel der Planungen von Radschnellverbindungen ist es, Pendlerinnen und Pendlern in urbanen Räumen attraktive Alternativen zum Auto zu bieten und damit zur Entlastung von Umwelt und Städten beizutragen. Radschnellwege zeichnen sich durch hohe Ausbaustandards, sichere und kreuzungsarme Streckenführungen sowie hohen Komfort für Radfahrende aus. Die Verbindung zwischen Markkleeberg und Leipzig ist Teil der landesweiten Radschnellwegkonzeption, in der 2019 elf potenzielle Korridore identifiziert wurden.

„Radschnellverbindungen sind ein zentraler Baustein einer gesunden und umweltfreundlichen Mobilität – und sie verbinden Menschen über Stadtgrenzen hinweg“, erklärt Thomas Dienberg, Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig.

„Ich freue mich sehr, dass wir eine durchgehende und attraktive Streckenvariante für eine Radschnellverbindung zwischen Leipzig und Markkleeberg gefunden haben, die den besonderen Anforderungen entspricht. Nun sind Ideen aus der Bürgerschaft zur weiteren Planung gefragt – denn diese Expertise vor Ort ist unverzichtbar für die Akzeptanz der Strecke.“

Nach Abschluss des Bürgerdialogs werden die Rückmeldungen zum R 5 ausgewertet und fließen in die weiteren Planungen ein. Die Vorstudie soll dem Bundesministerium für Verkehr zur Prüfung und Bestätigung der Förderfähigkeit vorgelegt werden. Die Umsetzung soll dann abschnittsweise durch die Stadt Leipzig und den Freistaat Sachsen erfolgen.

Drei Routen im Vergleich

Grundlage für die Planungen zum Radschnellweg zwischen Markkleeberg und Leipzig ist eine Vorstudie, in der mehrere Varianten unter Berücksichtigung bestehender Wege, Lücken im Radwegenetz, umweltfachlicher Bedingungen und städtebaulicher Aspekte untersucht wurden.

In der Vorstudie wurden drei durchgängige Trassenvarianten entwickelt und bewertet:

Variante 1: Westliche Führung über bestehende Straßen durch dicht besiedelte Stadtteile – mit zahlreichen Kreuzungen und Konflikten mit dem Kfz-Verkehr,

Variante 2: Östliche Führung mit längeren kreuzungsfreien Abschnitten und städtebaulicher Einbindung – jedoch höherer baulicher Aufwand und Umwege,

Variante 3: Kombination beider Varianten mit direkter Führung in Markkleeberg und kreuzungsarmen Abschnitten in Leipzig – als Vorzugsvariante identifiziert.

Die Bewertung erfolgte nach Kriterien wie Verkehrsqualität, städtebaulicher Integration, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit.