Ein Mann aus Waldbronn im Schwarzwald sorgt seit Wochen im Bereich einer Kindertagesstätte für Angst und Schrecken. Eltern, Kita-Personal und Nachbarn schilderten ihre Erlebnisse kürzlich auf einer Gemeinderatssitzung.

Eine Anwohnerin aus der Waldstraße betonte gegenüber den „Badischen Neueste Nachrichten“, Außenstehende könnten sich kein Bild davon machen, was täglich in der Gemeinde im Schwarzwald passiere. Auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“ zeichnet die Polizei allerdings ein ziemlich klares Bild: Allein im Zeitraum zwischen dem 1. September und 31. Oktober gab es 16 polizeilich relevante Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem deutschen Staatsbürger. „Bei diesen Einsatzanlässen handelte es sich hauptsächlich um Ordnungsstörungen, wie beispielsweise Ruhestörungen“, führt das zuständige Polizeipräsidium Karlsruhe aus.

Betroffene beschrieben den Mann auf der Gemeinderatssitzung gemäß „BNN“ mit den Worten „psychisch gestört“, „unglaublich aggressiv“ und „Gefährder“. Er schlage nachts gegen Türen und habe bereits gedroht, das Haus – in dem sich auch die Kindertagesstätte befindet – in Brand zu setzen.

Mann bedroht Vater und Kleinkind mit Eisenstange

Zu einem besonders gravierenden Zwischenfall kam es am 21. Oktober. Die Lokalzeitung berichtet von einem Vater, der seinen zweijährigen Sohn schützend auf dem Arm hielt, während sich der Unbekannte mit einer Eisenstange vor ihnen aufbaute – drohend, wild gestikulierend, schlichtweg angsteinflößend. Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte die Polizei einen entsprechenden Einsatz. Dank verstärkter Eigensicherungsmaßnahmen, wie dem Anlegen einer Zusatzausstattung, konnten die eingesetzten Polizeibeamten schließlich Kontakt mit dem Mann in seiner Wohnung herstellen und ihn widerstandslos festnehmen. Der eiserne Gegenstand stellte sich schließlich als „Teilstück einer Wischmopp-Stange heraus“, führte das Präsidium aus.

Nach der Drohung mit der Eisenstange wurde der Mann von der Polizei mitgenommen. Doch bereits am nächsten Tag durfte er wieder nach Hause. Symbolbild.Bild vergrößern

Nach der Drohung mit der Eisenstange wurde der Mann von der Polizei mitgenommen. Doch bereits am nächsten Tag durfte er wieder nach Hause. Symbolbild. (Foto: Stefan Sauer/dpa/Illustration)

Seine Ingewahrsamnahme wurde laut den Beamten am Folgetag aufgehoben. Jüngst teilte die Polizei mit: „Diesbezüglich muss er sich nun auch strafrechtlich verantworten.“

Die betroffene Gemeinschaft fordert derweil eindringlich, dass endlich wirksame Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Die Forderung ist eindeutig: Der 51-Jährige soll stationär in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden. Nach Informationen der BNN sollen Landratsamt und Gutachter den Mann bereits überprüft haben: Mit dem Ergebnis, dass von ihm wohl keine akute Gefahr für die Öffentlichkeit ausgehe. Aktuell bleibe daher nur eine Möglichkeit: Weiter abzuwarten.