Bei der Straßenbeleuchtung in Berlin gibt es weiterhin erheblichen Sanierungsbedarf. Allein der Austausch altersschwacher Masten für Straßenlaternen dürfte noch Jahre dauern. «Der Investitionsstau ist immens», teilte die zuständige Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt auf dpa-Anfrage mit.
Aktuelles
Verkehr:
Deutsche Unternehmen beklagen Nachteile durch schlechte Infrastruktur
ÖPNV:
Weniger Fahrgäste im Nahverkehr als vor Corona
ICE L:
Neues ICE-Modell der Deutschen Bahn vorgestellt
Rund 37.000 von insgesamt 190.000 Lichtmasten seien älter als 50 Jahre und müssten mittelfristig ersetzt werden. «In 2024 wurden 1.400 und in diesem Jahr bisher 600 Elektromasten erneuert.»
Die Masten sind aber nur das Eine. Das Land Berlin ist insgesamt für rund 225.000 Straßenlaternen zuständig. Auch hier sieht der Senat an vielen Stellen Handlungsbedarf: In 2024 wurden 5.800 Elektrolampen durch sparsamere LED-Leuchten ersetzt, in diesem Jahr 2025 bisher 6.400.
Die Kosten für die öffentliche Beleuchtung einschließlich Betrieb und Investitionen beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 70 Millionen Euro. «In diesem Jahr ist etwa von der gleichen Größenordnung auszugehen», so die Umweltverwaltung.
Geld für Straßenlampen kommt auch aus dem Sondervermögen
«In 2026 sind für die öffentliche Beleuchtung in der Haushaltsplanung Mittel in Höhe von 79 Millionen Euro beantragt, darunter auch 20 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur.» Über den Doppelhaushalt 2026/2027 muss das Abgeordnetenhaus noch entscheiden.
Deutlich vorangekommen ist Berlin beim weitgehenden Austausch der ursprünglich rund 44.000 Gasleuchten, von denen es noch knapp 17.000 gibt. Sie werden schrittweise durch LED-Leuchten ersetzt. «Bis zum Jahresende werden in diesem Jahr voraussichtlich 1.300 Gasleuchten umgerüstet sein.»
Zuletzt wurden im Dorfkern von Alt-Marienfelde 65 Gasleuchten ersetzt, in Lichtenrade 1.930, so die Umweltverwaltung. Für die Umrüstung einer Laterne gilt eine Größenordnung von 10.000 Euro als realistisch.
Rund 3.250 Gaslaternen sollen trotz des deutlich höheren Energieverbrauchs insbesondere aus Denkmalschutzgründen nicht ausgetauscht werden. Das ist ganz im Sinn des Vereins Gaslicht-Kultur, der die Abschaffung der traditionellen Lampen grundsätzlich kritisch sieht.
© dpa-infocom, dpa:251101-930-236019/1