Amel und und ihre zweijährige Tochter Hafsa waren gestorben, nachdem ein Attentäter im Februar sein Auto in der Münchner Seidlstraße in einen Demonstrationszug gesteuert hatte. 44 Personen waren teils schwer verletzt worden.
Jetzt erinnern eine Bank mit Gedenktafel und ein Kirschbaum am Flaucher an die verstorbene Mutter und ihre Tochter. Die Enthüllung der Bank fand Anfang der Woche im engen Familien- und Freundeskreis statt.
Ort der Erholung und des Trostes für die Familie
Am Flaucher – einem Abschnitt an der Isar – ging die Familie oft spazieren und verbrachte dort gemeinsame Zeit. Der Wunsch der Angehörigen war es, dort einen Ort zu schaffen, der Trost spendet und das Andenken an Amel und Hafsa lebendig hält, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt, die Gedenkbank und Bäumchen eingerichtet hat.
Amel war eine Mitarbeiterin der Stadt. München hatte nach dem Anschlag auch ein Spendenkonto zur Unterstützung der Opfer und ihrer Angehörigen angelegt. Der Stadtrat beschloss darüber hinaus die Einrichtung eines Hilfsfonds für unmittelbar Geschädigte und deren Angehörige.
Mutmaßlicher Täter wegen Mord und Mordversuch angeklagt
Der Attentäter hatte am 13. Februar 2025 sein Auto gezielt in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gesteuert. Die 37-jährige Amel und ihre Tochter erlagen zwei Tage später ihren Verletzungen. Der damals 24-jährige Afghane ist inzwischen unter anderem wegen zweifachen Mords sowie versuchten Mords in 44 Fällen angeklagt. Die Bundesanwaltschaft sieht eine übersteigerte religiöse Motivation als Motiv.
Hinterbliebene wenden sich gegen Instrumentalisierung der Tat
Die Hinterbliebenen hatten sich unmittelbar nach der Tat – die zehn Tage vor der vorgezogenen Bundestagswahl stattfand – gegen eine Instrumentalisierung des Todes von Mutter und Tochter gewandt. Dieser solle nicht benutzt werden, um Hass zu schüren. Die 37-Jährige habe sich aktiv für Solidarität und Gleichheit sowie gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung eingesetzt.