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Kann Musik unser Gehirn schützen? Ja, sagt eine große australische Studie. Die Forscher wollten wissen, ob Musik im Alltag helfen kann, das Gedächtnis zu erhalten.

Die Wissenschaftler der Monash University in Melbourne untersuchten dafür die Daten von 10.893 australischen Senioren ab 70 Jahren. Bei Studienbeginn hatte keiner der Teilnehmer eine Demenz-Diagnose. Die Forscher wollten herausfinden, wie sich Musik auf das geistige Wohlbefinden auswirkt. Dabei ging es nicht nur um das Demenzrisiko, sondern auch um die allgemeine Denkleistung und Lebensqualität.

Weniger Demenz durch Musikhören

Die Studie zeigt: Bei denen, die ständig Musik hörten, war das Demenzrisiko im Vergleich zu denen, die nie, selten oder manchmal Musik hörten, um 39 Prozent kleiner. Vor allem das Gedächtnis profitiert: Regelmäßige Musik-Hörer schnitten in Tests zu Aufmerksamkeit und Erinnerung deutlich besser ab als Nicht-Hörer.

Auch das Spielen eines Instruments wirkt positiv: Personen, die oft oder immer musizieren, hatten ein 35 Prozent geringeres Risiko, an Demenz zu erkranken. Dabei ist es nicht wichtig, wie gut man spielt.

Bei denen, die beides kombinierten, war das Risiko um 33 Prozent niedriger als bei denen, die keines von beidem taten. Die geringere Risikoreduktion wird durch den wissenschaftlichen „Overlapping Effect“ erklärt: Musikhören und Musizieren überschneiden sich in ihren positiven Auswirkungen auf das Gehirn und wirken nicht unabhängig voneinander.

Mehr zum ThemaMusik wirkt für alle – aber manche profitieren stärker

Interessant: Die Wirkung war besonders stark bei Menschen mit höherer Bildung (z. B. Abitur oder Studium). Aber profitieren können alle. Frühere Studien zeigten bereits, dass Musik unser Gedächtnis trainiert, weil beim Musizieren mehrere Hirnbereiche aktiviert werden: das Gehör, die Motorik, das Gedächtnis. Wer ein Instrument spielt, muss gleichzeitig Noten lesen, Melodien umsetzen und Bewegungen koordinieren. Das trainiert die sogenannte Neuroplastizität, die Fähigkeit des Gehirns, neue Verbindungen zu schaffen. So entstehe eine „kognitive Reserve“, die das Gehirn schützt, auch wenn altersbedingte Schäden wie bei Alzheimer auftreten.

Die Forscher betonen: Die Studie zeigt einen Zusammenhang, aber beweist nicht, dass Musik direkt Demenz verhindert. Trotzdem ist Musik eine einfache, schöne und kostenlose Möglichkeit, das Gehirn im Alltag zu aktivieren.