Fabian Schleusener (r.) bejubelt sein Siegtor

Stand: 01.11.2025 15:33 Uhr

Der Karlsruher SC hat die Partie gegen Zweitliga-Spitzenreiter Schalke 04 am Samstagmittag spät gedreht. Siegtorschütze beim Karlsruher 2:1 (0:0)-Erfolg war Fabian Schleusener, der seine starke Serie fortsetzte.


Markus Kramer

Kapitän Kenan Karaman brachte die Königsblauen vom Elfmeterpunkt in Führung (66. Spielminute), Karlsruhes Marcel Beifus glich zehn Minuten später per Kopf aus. Schleusener setzte mit seinem Tor in der Nachspielzeit (90.+3) den Schlusspunkt – und setzte seine Serie mit einem Tor in jedem der vergangenen fünf Pflichtspiele fort.

Die Schalker bleiben trotz der Niederlage mit 24 Punkten vorerst Spitzenreiter. Der SC Paderborn kann mit einem Sieg gegen Greuther Fürth (Sonntag, 13.30 Uhr, live in der Sportschau-Radioreportage) aber vorbeiziehen. Die Karlsruher haben die Aufstiegsränge bei nun 21 Punkten im Blick.

„Es war über lange Zeit kein gutes Fußballspiel“, sagte KSC-Trainer Christian Eichner nach dem Spiel am Sportschau-Mikrofon. „Die Bälle waren mehr in der Luft als am Boden. Wenn du dann gegen diese Schalker Mannschaft in Rückstand gerätst, wird es schwierig. Wir haben dann eine großartige Moral gezeigt.“

Michael Bollenbacher, Sportschau, 01.11.2025 15:34 Uhr

Schalkes Coach Miron Muslic wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: „Wir haben ein Top-Auswärtsspiel abgeliefert“, sagte Muslic. „Zum Schluss hat uns die letzte Bereitschaft gefehlt, bis zum Ende zu verteidigen. Das hat der KSC ausgenutzt.“

Jens Ottmann, Sportschau, 01.11.2025 15:47 Uhr

Karlsruhe und Schalke neutralisieren sich lange

Im Vergleich zur deutlichen Pokal-Niederlage gegen Darmstadt (0:4) veränderte Trainer Miron Muslic seine Schalker Elf auf auf drei Positionen. Unter anderem feierte der ehemalige deutsche Nationalspieler Amin Younes sein Saisondebüt. Viel zu sehen war zu Beginn von Younes und der Schalker Offensivreihe nicht, die Anfangsminuten waren geprägt von intensiven Zweikämpfen und dominierenden Defensivreihen.

Wenig Impulse beim ersten Liga-Einsatz: Schalkes Amin Younes (vorne)

Während die Karlsruher angesichts des im bisherigen Saisonverlaufs so häufig erfolgreichen Schalker Pressings nur selten ins Risiko gingen, verbuchte Schalke mehr Ballbesitz, ließ im letzten Drittel aber die Durchschlagskraft vermissen. Moussa Sylla prüfte KSC-Keeper Hans Christian Bernat mit einem sehenswerten, aber ungefährlichen Fallrückzieher (28.). Karlsruhe tauchte zweimal aus Abseitspositionen vor dem gegnerischen Tor auf und entwickelte eine kleine Drangphase mit gleich mehreren ordentlichen Abschlüssen (35.), zwingend wurde allerdings auch der KSC lange nicht.

Richtig gefährlich wurde es am Ende des ersten Durchgangs – und zwar auf beiden Seiten. Zunächst setzte sich Karaman über die rechte Seite durch und zog im Strafraum in Richtung kurzes Eck ab, Bernat parierte aber aufmerksam (39.). In der Nachspielzeit hebelte Karlsruhes Rechtsverteidiger Rafael Pinto Pedrosa die S04-Defensive mit einem perfekten Steilpass aus. Schleusener war frei durch, scheiterte im Eins-gegen-Eins aber am stark reagierenden Loris Karius im Schalker Tor.

Elfmeter bringt Schalke die Führung

Für den unauffälligen Younes war die Partie nach 45 Minuten schon wieder vorbei, Muslic brachte zur Pause Finn Porath für mehr offensiven Schwung. Das Problem: Gegen die gut organisierte Karlsruher Mannschaft konnten die Gäste sich fußballerisch weiterhin kaum in Szene setzen. Weil auch die Schalker aber wie so oft extrem sicher standen, blieb es eine für die Zuschauer eher zähe Partie.

Und so passte die Entstehung des Schalker Führungstreffers zum bisherigen Spielverlauf: Es war kein herausgespieltes Tor, sondern ein Elfmeter, den Karaman sicher zum 1:0 verwandelte. Vorausgegangen war der Einsatz von Marcel Franke, erst zur Pause erst eingewechselt, der Gegenspieler Nikola Katic bei einer Ecke zu Boden drückte. Schiedsrichter Dr. Max Burda entschied auf Strafstoß, eine Entscheidung, die zumindest hart war und auf Karlsruher Seite für vehemente Proteste sorgte.

Führung für Schalke: Karaman und sein Team jubeln

Beifus gleicht für Karlsruhe aus

Karlsruhe war vom Gegentor aber keineswegs geschockt, wurde direkt etwas offensiver. Nur zehn Minuten nach dem 0:1 köpfte Beifus eine scharf getretene Ecke von David Herold zum Ausgleich ein. Karius brachte die Hände noch an den Ball, konnte aber nichts mehr ausrichten.

Die Partie war nun wieder offen – und erstmals wurde es etwas chaotischer auf dem Feld, weil nun beide Teams den „Dreier“ wollten. Es ging hin und her, es ergaben sich Räume, beide Mannschaften hätten sich in vielversprechenden Situationen mit dem späten Siegtor belohnen können. Insbesondere der eingewechselte Peter Remmert hätte freistehend einschießen können, verzog aber knapp (89.), im Gegenzug ließ auch ein Karlsruher Joker, Leon Opitz, eine Riesenchance liegen (90.).

Dann kam Schleuseners Moment, der eine verlängerte Flanke aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Schalke warf noch einmal alles nach vorne, der Ausgleich gelang aber nicht mehr.

Jens Ottmann, Sportschau, 01.11.2025 15:42 Uhr

Karlsruhe in Bielefeld, Schalke gegen Elversberg

Karlsruhe ist am 12. Spieltag am Samstagmittag beim Arminia Bielefeld zu Gast (13 Uhr). Schalke empfängt zeitgleich die SV Elversberg (13 Uhr).