
US-Präsident Trump betont immer wieder, dass er den Klimawandel für „Schwindel“ hält. Seine Haltung erkennt man auch im Umgang mit der UN-Klimakonferenz in Brasilien. Die USA entsenden keine hochrangige Delegation.
Die US-Regierung schickt keine hochrangigen Vertreter zur Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien. Stattdessen spreche Präsident Donald Trump „direkt mit den Anführern in aller Welt über Energiethemen“, verkündete ein Sprecher die Entscheidung des Weißen Hauses. Dies zeige sich „an den historischen Handelsabkommen und Friedensabkommen, die alle einen bedeutenden Fokus auf Energie-Partnerschaften richten“.
Es war nicht erwartet worden, dass der US-Präsident persönlich an der Klimakonferenz teilnimmt. Unter ihm sind die USA, der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen, erneut aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgestiegen.
Die Weltklimakonferenz in Belém
Der Weltklimagipfel wird in diesem Jahr von Brasilien ausgerichtet. Vom 10. bis 21. November sollen Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als 190 Staaten in der Amazonasmetropole Belém zusammenkommen. Im Fachjargon ist von COP 30 die Rede. COP steht für „Conference of the Parties“ – also für die Konferenz der Vertragsstaaten, die dem UN-Rahmenübereinkommen über Klimaänderungen von 1992 beigetreten sind – und es ist die 30. Konferenz dieser Art.
Das Ziel der internationalen Klimapolitik ist, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Bisher reichen die Anstrengungen bei Weitem nicht aus. 2024 lag die globale Durchschnittstemperatur bereits 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau.
Zu den Schwerpunkten in Belém zählt die Unterstützung für arme Länder im Kampf gegen die Erderwärmung. Die Entwicklungsländer verlangen mehr finanzielle Unterstützung.
Trump setzt auf Öl und Gas
Bereits in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte der Republikaner das Klimaschutzabkommen aufgekündigt, mit dem der weltweite Temperaturanstieg auf unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden soll. Trump bestreitet einen menschengemachten Klimawandel. Vergangenen Monat bezeichnete er den Klimawandel vor der UN-Generalversammlung als den größten Schwindel der Welt. Der US-Präsident setzt sich vielmehr für eine stärkere Förderung von Öl und Gas ein.
Statt hochrangiger Regierungsvertreter aus Washington wollen nun mehr als 100 Vertreter aus Bundesstaaten und Städten zur Weltklimakonferenz reisen, darunter Gouverneure und Bürgermeister. „Wir treten schlagkräftig auf“, sagte die Co-Vorsitzende der Allianz „America is All in“ (Amerika ist voll dabei), Gina McCarthy. Die Gruppe vertrete rund „zwei Drittel der US-Bevölkerung, drei Viertel des Bruttoinlandsprodukts und mehr als 50 Prozent der US-Emissionen“, sagte McCarthy.
Klimaallianz von 24 Bundesstaaten
Die 71-jährige McCarthy war unter Präsident Joe Biden nationale Klimaberaterin und leitete unter Präsident Barack Obama die Umweltagentur EPA. „Wir werden die Versprechen einhalten, die wir der Bevölkerung und unseren internationalen Kollegen gegeben haben“, sagte McCarthy.
Sie verwies auf eine Klimaallianz von 24 US-Bundesstaaten, die den Treibhausgasausstoß um rund ein Viertel im Vergleich zu 2005 gesenkt hätten.