Nach dem Kronjuwelen-Diebstahl im Pariser Louvre haben die französischen Behörden Ermittlungsverfahren gegen zwei weitere Tatverdächtige eingeleitet und Untersuchungshaft angeordnet. Ermittelt wird unter anderem gegen eine 38-Jährige aus La Courneuve am nördlichen Pariser Stadtrand. Sie wird der Beihilfe zum Diebstahl durch eine organisierte Bande und der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Begehung einer Straftat verdächtigt.
Bei der Anordnung der Untersuchungshaft erklärte die Richterin, möglicherweise sei der Tatort indirekt mit der DNA der 38-Jährigen kontaminiert worden. Die U-Haft begründete sie mit dem „Risiko einer Absprache“ und einer „Störung der öffentlichen Ordnung“. Die 38-Jährige wies die Vorwürfe nach Angaben ihres Anwalts Adrien Sorrentino „entschieden“ zurück.
Drei Festgenommene wieder frei
Drei weitere am Mittwoch zunächst festgenommene Personen wurden am Samstag wieder auf freien Fuß gesetzt, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Polizei- und Ermittlerkreisen erfuhr. Damit wird knapp zwei Wochen nach dem spektakulären Einbruch gegen insgesamt vier Verdächtige ermittelt.
Fünf Festnahmen am Mittwoch
Am Mittwoch waren fünf Personen in Paris und der Hauptstadt-Umgebung festgenommen worden. Unter ihnen war auch ein Hauptverdächtiger, wie die Staatsanwältin Laure Beccuau am Donnerstag sagte. DNA-Spuren hätten ihn mit dem Diebstahl in Verbindung gebracht. Die Staatsanwältin deutete an, dass der Mann zu dem Diebesquartett gehört habe, das den Raub am 19. Oktober verübt hatte.
Bereits am Samstag vergangener Woche wurden zwei Verdächtige festgenommen. Sie legten nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Teilgeständnis ab.
Weiter keine Spur vom gestohlenen Schmuck
Vier Einbrecher waren am 19. Oktober mit Hilfe eines Lastenaufzugs in die erste Etage des berühmten Museums im Zentrum von Paris gelangt und hatten mit einem Trennschleifer zwei Vitrinen geöffnet. Die Diebe erbeuteten acht mit Diamanten und Edelsteinen verzierte Schmuckstücke der französischen Kronjuwelen.
Der Einbruch erfolgte eine halbe Stunde nach Museumsöffnung und dauerte keine zehn Minuten. Die Täter entkamen auf Motorrollern. Der Schmuck im Wert von geschätzt 88 Millionen Euro ist noch nicht wieder aufgetaucht.
Mit Informationen von AFP