(msc) Attraktivere Spielplätze, sicherere Schulwege, mehr Familienfreundlichkeit in Restaurants und im Einzelhandel, besseres Kita- und Schulessen sowie mehr Freizeitmöglichkeiten für Kinder ab zwölf Jahren: Das sind einige der Wünsche, die Kinder aus Willich haben. Der örtliche Kinderschutzbund hat in diesem Jahr die Meinung der Kinder und Jugendlichen beim „Mein Fest“ in Schiefbahn und beim Kinderfest im Schlosspark Neersen abgefragt und präsentiert jetzt die Ergebnisse. Mehr als 100 Kinder hätten sich an den Umfragen beteiligt, informiert die Vorsitzende Barbara Jäschke.

„Dem Vorstandsteam ist es ein Anliegen, nicht nur über Kinder und Jugendliche zu sprechen, sondern auch deren Meinung einzuholen. Partizipation und Kinderrechte sollen einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen“, so der Kinderschutzbund in einer Pressemitteilung. Der Wunsch nach größeren und attraktiveren Spielplätzen sowie die Sauberkeit, Beschattung und eine bessere Ausstattung für Kleinkinder sei ein großes Thema in der Befragung gewesen, „auch eine optimierte Verkehrsführung der Radwege, vor allem der Schulwege für Kinder, verlässliche Schulbusse und Schulwegsicherung war ein Anliegen“, heißt es. Kostenlose oder günstigere Schwimmkurse für Vorschul- und Schulkinder seien ebenso ein dringender Appell gewesen.

Bemängelt worden sei die geringe Familienfreundlichkeit in Restaurants und im Einzelhandel. Ein weiterer Anstoß aus den Befragungen: „Vielleicht sollte man die Ernährung in den Kitas und Schulen zum Thema machen. Hierzu gibt es Qualitätskriterien, die erfüllt werden müssen. Die Wahrheit ist allerdings, dass das Kita- und Schulessen dann mehr kosten muss. Qualität hat ihren Preis“, so der Kinderschutzbund.

Und wie sieht es mit kulturellen Angeboten für Kinder aller Altersgruppen aus? „Die Freizeitmöglichkeiten für Kinder ab zwölf Jahre stecken weiterhin in den Kinderschuhen“, so der Verein. Der Anfang sei mit Schutzhütten für Jugendliche gemacht. „Jugendfreizeiteinrichtungen brauchen neben Akzeptanz auch finanzielle Mittel, um den Kids und Teens etwas anbieten zu können. Pumptrack-Anlage, Graffitiwände, Musikräume und Sportevents speziell für Jugendliche und Freiräume nur für junge Menschen sind ein großer Wunsch“, heißt es.

„Wir müssen weiterhin im Blick haben, dass die Kinder und Jugendlichen unter der Corona-Pandemie besonders gelitten haben“, so die Vorsitzende des Willicher Kinderschutzbundes, Barbara Jäschke. „Umso wichtiger ist es, diese Lebensräume zu schaffen und ihnen das Gefühl der Akzeptanz zu geben.“

Der Kinderschutzbund Willich wolle mit dem Bürgermeister im Gespräch bleiben, auch das Kursprogramm des Kinderschutzbundes werde im nächsten Jahr einige Themen aufgreifen. „Wir können aber als Verein nicht alles bewältigen. Klar ist, dass wir wieder Kurse in der frühkindlichen Bildung, Eltern unterstützende Workshops sowie vorbeugende Maßnahmen in Schulen zum Thema Mobbing, Kinderrechte, Prävention vor sexuellen Übergriffen und Medienkompetenz anbieten wollen. Uns ist bewusst, dass wir ein ehrgeiziges Ziel verfolgen, das die kinder- und jugendfreundliche Stadt stärken und die jungen Erwachsenen an unsere Stadt binden soll“, so der Verein.