Polizei warnt vor Betrug

Gefälschte Wohnungsanzeigen in München

02.11.2025 – 08:00 UhrLesedauer: 3 Min.

Wohnhaus an der Dietlindenstraße in München: Eine Wohnung in dem Gebäude wurde von einem Betrüger online angeboten – ohne selbst der Eigentümer zu sein.Vergrößern des Bildes

Wohnhaus an der Dietlindenstraße in München: Eine Wohnung in dem Gebäude wurde von einem Betrüger online angeboten – ohne selbst der Eigentümer zu sein. (Quelle: Simon Ehmann / t-online)

In kaum einer Stadt ist die Wohnungssuche so zermürbend wie in München – ein Umstand, den Online-Betrüger zunehmend für sich nutzen. Die Polizei gibt wichtige Tipps.

Wer in München eine Wohnung sucht, benötigt Geduld, Glück und starke Nerven. Die Aussicht auf ein bezahlbares Zuhause lässt viele Suchende Risiken eingehen, die Betrüger gezielt ausnutzen. Wie schnell aus Hoffnung Täuschung werden kann, zeigt ein aktueller Fall aus der Dietlindenstraße in Schwabing: Eine möblierte Wohnung, hell, rund 80 Quadratmeter groß, fairer Preis – ein Angebot, das auf den ersten Blick vertrauenswürdig wirkt. Die Fotos zeigen frisch gestrichene Wände, modernes Mobiliar und einen Balkon mit Blick ins Grüne.

Doch als die vermeintliche Vermieterin plötzlich eine Kopie des Personalausweises verlangt und auf eine „Agentur in London“ verweist, kippt der Eindruck. Der Interessent wird misstrauisch – zu Recht. Bei dem Fall handelt es sich um eine Masche, wie sie der Münchner Polizei nur allzu vertraut ist.

Laut dem Polizeipräsidium München ist die beschriebene Betrugsmasche seit Jahren bekannt. Täter legen gefälschte Inserate an, nutzen falsche Namen und greifen auf echte Ausweisdaten zurück, um ihre Identität bei anderen Straftaten zu verschleiern. „Die Täter agieren meist mit falschen Personalien“, teilt die Behörde auf Anfrage von t-online mit. Zahlen zu dieser Art von Fällen gebe es jedoch keine – sie fallen unter die allgemeine Kategorie der Betrugsdelikte, deren Vielfalt eine statistische Erfassung erschwert.

Auch die Verbraucherzentrale Bayern erhält regelmäßig Beschwerden über gefälschte Wohnungsangebote, sagt sie t-online. „Fast alle Beschwerden, die uns erreichen, stammen aus München“, schreibt die Verbraucherzentrale weiter.

Die Betrüger fordern häufig Vorauszahlungen oder persönliche Dokumente, angeblich, weil sie sich im Ausland befinden und den Mietvertrag postalisch abwickeln wollten. Die Verbraucherzentrale schreibt weiter: „Das erleben wir immer wieder“. Wer seinen Ausweis an Unbekannte schickt, riskiert Identitätsdiebstahl – etwa durch Kontoeröffnungen oder gefälschte Verträge.

Bei den Immobilienportalen hat man das Problem erkannt. Das Portal „ohne-makler.net“ erklärt t-online etwa, man prüfe jede Anzeige auf Auffälligkeiten mit künstlicher Intelligenz. Zeige das System Unregelmäßigkeiten, werde das Angebot manuell kontrolliert. „Kommt uns etwas verdächtig vor, wird das Inserat sofort entfernt.“, so ein Pressesprecher des Portals weiter.

Mehrere Dutzend Anzeigen würden täglich auf diese Weise gelöscht, heißt es. Hinweise von Nutzern nehme man sehr ernst, betont das Unternehmen. Eingehende Meldungen von Benutzern des Portals würden innerhalb von 30 Minuten überprüft. Verhärtet sich ein Anfangsverdacht, werde das Inserat umgehend offline genommen.

Mit Ermittlungsbehörden arbeite „ohne-makler.net“ nach eigenen Angaben zusammen, wenn diese an das Unternehmen herantreten. Dann würden IP-Adresse, Wohnanschrift und Name der betreffenden Person übermittelt – allerdings nur in wenigen Ausnahmefällen.

Die Polizei empfiehlt Wohnungssuchenden, bei Online-Inseraten grundsätzlich misstrauisch zu bleiben. Konkret gilt: