Die Negativ-Serie ist alarmierend: Seit nunmehr zehn Wochen wartet Dynamo Dresden auf einen Sieg, nach der 0:2-Pleite bei Hertha BSC stürzte der Absteiger auf einen direkten Abstiegsplatz.
Während sich die Defensiv-Schwäche schon durch die gesamte bisherige Saison zieht, läuft es bei Dynamo inzwischen auch nach vorn nicht mehr rund. Speziell die zweiten 45 Minuten in Berlin und zuvor gegen Paderborn waren offensiv ein Offenbarungseid.
Über die Zweitliga-Tauglichkeit des Kaders wird hoch und runter diskutiert, die Zweifel daran werden immer größer. Und entsprechend auch an Sportchef Thomas Brendel. Der betonte zuletzt allerdings mehrfach, keinen Spieler ohne Zustimmung von Trainer Thomas Stamm geholt zu haben.
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Der Schweizer wiederum beteuert gebetsmühlenartig, die Mannschaft allein durch fleißige Arbeit und intensives Training besser machen zu können. Die zuletzt gezeigten Leistungen auf dem Platz lassen das allerdings nicht erkennen.
Stellt sich die Frage: Wie sicher sitzt Stamm noch im Sattel?
Fakt ist: Das Vertrauen in den Aufstiegstrainer war zu Saisonbeginn groß, der Kredit gerade bei den Fans entsprechend auch. Aber irgendwann ist er aufgebraucht. Das weiß auch Stamm: „Ich probiere, jeden Tag mein Bestes zu tun. Ich mache den gleichen Job wie vor sechs Monaten auch. Der Fußball wird sich aber nicht verändern, deswegen habe ich es auch nicht in der Hand“, sagte er auf Sky.
Konrad Faber (r.) klebt mit Dynamo Dresden im Tabellen-Keller fest
Foto: Matthias Koch
Der Cheftrainer weiter: „Am Ende des Tages ist es so, in jedem Job, in der privaten Wirtschaft. Wenn du die Leistung nicht bringst, dann müssen meistens nicht die dran glauben, die vielleicht ein bisschen weiter unten sind, sondern die, die Verantwortung tragen. Ich stehe gern hier und trage Verantwortung. Das ist mein Job.“
Stamm ist trotz der lang und länger werdenden Durststrecke nach wie vor davon überzeugt, die Trendwende noch schaffen zu können. „Wir müssen Punkte holen, das tun wir gerade nicht. Wir haben nicht die Leistung, die wir brauchen. Es gibt aber sehr viele Beispiele aus den letzten Jahren, dass man einen Turnaround hinbekommen kann.“
Schicksalsspiel gegen Nürnberg
Seine Hoffnung: „Wir wissen, wo wir stehen und welche Themen wir haben. Das ist entscheidend, die Tabellenkonstellation zumindest kurzfristig nicht. Gegen Nürnberg haben wir zuhause wieder die Möglichkeit, es besser zu machen.“
Das Kellerduell am Freitag gegen den Club könnte dann allerdings für ihn zum Schicksalsspiel werden. Gibt´s wieder keinen Sieg, droht Dynamo Dresden den Kontakt zum rettenden Ufer schon aus den Augen zu verlieren.
In dem Fall könnte die Personalie Stamm tatsächlich richtig heiß werden. Zumal dann die letzte Länderspielpause des Jahres ansteht. Und damit auch die Chance, mit etwas zeitlichem Spielraum einen neuen Impuls zu setzen…