Im Jahr 2023 sind 32 Menschen in Mönchengladbach an Parkinson gestorben. Damit ging durchschnittlich jeder 111. Tod (0,9 Prozent) auf die neurodegenerative Erkrankung zurück. Das geht aus jetzt veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamts (IT.NRW) hervor. Die zeigen eine landesweit klare Tendenz im Zehn-Jahres-Vergleich: Parkinson ist immer häufiger todesursächlich.

So sind im Jahr 2023 in ganz NRW 2950 Personen an Parkinson gestorben – 66,3 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren (1774 Gestorbene). Das gilt auch für den Anteil an allen Todesfällen: War im Jahr 2013 bei 0,9 Prozent der Gestorbenen Parkinson todesursächlich, waren es 2023 sogar 1,3 Prozent. Mit Blick auf die Zahlen seit 2013 ist auch für Mönchengladbach ein Anstieg zu beobachten. 2013 starben 26 Personen an Parkinson (etwa 19 Prozent weniger als 2023). Im Jahr 2014 war die Zahl mit 18 besonders niedrig, im Jahr 2015 mit 42 wiederum besonders hoch.

Das Statistische Landesamt weist mit der Veröffentlichung der Zahlen darauf hin, dass die Zuordnung der Todesursachen ausschließlich auf den an IT.NRW übermittelten Todesbescheinigungen basiert. Ob Parkinson wirklich ursächlich für den Tod war, ist damit nicht zwangsläufig gegeben – auch wenn der Fall so in die Statistik eingeht. „Eigentlich stirbt man nicht an der Parkinson-Krankheit selbst, sondern an deren Komplikationen“, sagte Jörg B. Schulz, Direktor der Klinik für Neurologie an der Uniklinik RWTH Aachen, jüngst im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch gebe es gerade mit in schweren Erkrankungsstadien verschiedene Riskofaktoren für Komorbidität und Todesursachen. Experten glauben, dass die Statistik weniger eine Todesursachen-, als eine Grundleidensstatistik ist, wie unsere Redaktion berichtete.

Parkinson selbst ist übrigens nicht heilbar, einzig die Symptome können behandelt werden. In Mönchengladbach finden Erkrankte neben Fachärzten auch eine Selbsthilfegruppe vor, die dem Verein „Deutsche Parkinson Vereinigung“ angeschlossen und Mitglied von „Der Paritätische NRW“ ist. Die besteht seit mehr als 30 Jahren und veranstaltet Vorträge sowie monatliche Treffen. Das nächste findet am Mittwoch, 30. April, ab 15 Uhr im Leonardo Hotel (Speicker Straße 49) statt. Dort steht der Austausch untereinander im Fokus. Ziel der Selbsthilfegruppe sei es, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen, Erfahrungen zu teilen und „alle Möglichkeiten, den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen auszuschöpfen“, wie es auf der eigenen Internetseite heißt. Kontakt können Betroffene – und auch deren Angehörige – per Telefon, Mail oder eben bei den Treffen aufnehmen.