
Die Zahl der Erstanträge auf Asyl ist in diesem Jahr im Vergleich zu 2024 deutlich gesunken. Innenminister Dobrindt sieht den Rückgang als Erfolg einer restriktiveren Migrationspolitik. Auch andere Gründe dürften eine Rolle gespielt haben.
In Deutschland haben in diesem Jahr bislang viel weniger Menschen Asyl beantragt als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gestellten Erstanträge hat sich laut Bundesinnenministerium mehr als halbiert.
Wie ein Ministeriumssprecher mitteilte, waren es zwischen Januar und Oktober 97.277 Asylerstanträge. Im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor waren es 199.947 gewesen. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Monate fort.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte der Bild-Zeitung, die zuerst über die Zahlen berichtet hatte: „Unsere Migrationswende wirkt. Wir haben die Pull-Faktoren und die Magnetwirkung Deutschlands auf die illegale Migration erheblich reduziert.“
Vermehrt Abweisungen an den Grenzen
Als weiteren Grund für die rückläufigen Zahlen nannte der Ministeriumssprecher die Grenzkontrollen. Seit Mai dieses Jahres seien etwa 18.600 Menschen an den deutschen Binnengrenzen zurückgewiesen oder zurückgeschoben worden – also entweder direkt an der Grenze abgewiesen oder nach einem Aufgriff zurückgebracht worden.
Der Bundesinnenminister kündigte weitere Anstrengungen auf diesem Gebiet an. „Wir gehen diesen Weg der Migrationswende konsequent weiter und erhöhen auch die Rückführungen“, sagte er der Bild-Zeitung.
Dobrindt hatte kurz nach dem Antritt der Regierung im Mai angeordnet, dass auch Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden sollen. Maßnahmen von Balkan-Staaten zur Reduzierung der Zahlen dürften ebenfalls eine Rolle spielen. Ein weiterer Faktor ist die veränderte Lage in Syrien, wo im vergangenen Dezember Langzeitmachthaber Baschar al-Assad gestürzt worden war.