Spezialeinheiten haben am Samstag einen Mann syrischer Herkunft in Berlin-Neukölln festgenommen. Er soll einen Anschlag geplant haben. Darüber berichtete zuerst die „Bild“. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigt dem Tagesspiegel, dass ein 22-jähriger Syrer wegen „des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat festgenommen“ wurde.
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Bei ihm seien Materialien zum Bau von Sprengsätzen sichergestellt worden. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Ermittler hätten Hinweise gefunden, dass der Mann ein Selbstmordattentat in Berlin geplant haben soll.
Syrer soll Sympathisant des islamistischen Terrormiliz IS sein
Ob er es auf einen Weihnachtsmarkt abgesehen haben könnte, werde jetzt ermittelt, hieß es. Der Mann soll nach Tagesspiegel-Informationen Sympathisant des islamistischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sein. Der Mann soll auf einer Social-Media-Plattform mehrfach IS-Propaganda geteilt haben. Dabei gehe es um Lieder oder Hymnen mit dschihadistischem Kontext, die häufig selbst vom IS veröffentlicht würden mit der Aufforderung, sie zu teilen. Der 22-Jährige werde derzeit einem Haftrichter vorgeführt, der über eine Untersuchungshaft entscheidet, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft dem Tagesspiegel.
Der Verdächtige soll mehrere Wohnanschriften in Berlin gehabt haben. Das SEK durchsuchte nach Tagesspiegel-Informationen Wohnungen in der Buschkrugallee, in der Sonnenallee und in der Lindenstraße.
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Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte dem Tagesspiegel: „Dieser Sachverhalt zeigt erneut, dass wir für die Sicherheit der Menschen in der Hauptstadt im Zusammenwirken der Sicherheitsbehörden sehr wachsam sind.“
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte sich nicht dazu äußern, ob der Hinweis zu dem Syrer von einem ausländischen Dienst kam oder die Berliner Ermittler dem Mann selbst auf die Spur kamen. Geführt werden die Ermittlungen von der Anti-Terror-Abteilung der Generalstaatsanwaltschaft. Ob die Bundesanwaltschaft den Fall übernimmt, ist noch unklar. (mit dpa)