Osnabrücks Frederik Christensen

Stand: 01.11.2025 15:58 Uhr

Der VfL Osnabrück hat es am Sonnabend verpasst, die Tabellenspitze der 3. Liga noch enger zusammenzuschieben. Das Team von Trainer Timo Schultz kam trotz drückender Überlegenheit und vieler guter Gelegenheiten gegen den MSV Duisburg nicht über ein 0:0 hinaus.

In einer kampfbetonten Fußballpartie an der Bremer Brücke waren die Niedersachsen fast über die gesamte Spieldauer hinweg die um Längen bessere Mannschaft. Die Osnabrücker rannten, kämpften und hatten phasenweise auch schöne Pass-Stafetten im Repertoire. Das große Manko des Schultz-Teams, das nach 13 Begegnungen immer noch bei nur 17 Saisontoren steht, war an diesem Nachmittag aber die Effizienz. Beste Gelegenheiten wurden teils fahrlässig ausgelassen.

Der VfL verpasste es durch das Remis, auf den dritten Tabellenplatz zu klettern – den hat nach dem 2:2 in Rostock weiterhin der mit Osnabrück punktgleiche SC Verl inne. Die Duisburger hingegen sind nach der Cottbuser Niederlage bei 1860 München wieder Spitzenreiter. Der Abstand des VfL auf den MSV beträgt weiterhin drei Punkte. Weiter geht es für die Lila-Weißen am kommenden Sonnabend mit dem nächsten Topspiel. Dann geht es zu Energie nach Cottbus (14 Uhr, im NDR Livecenter und im Livestream bei sportschau.de).

Hahn klärt rustikal gegen Kehl – Pfiff bleibt aus

Zehn Minuten lang gab es an der Bremer Brücke alles zu bestaunen, was ein gutes „Kampfspiel“ ausmacht: Bei Dauerregen und auf nassem Geläuf arbeiteten sich beide Teams in rustikalen Zweikämpfen ordentlich aneinander ab. In der elften Minute wurde erstmals auch Fußball gespielt – und prompt gab es helle Aufregung im Strafraum der Gäste.

Zunächst trieb David Kopacz den Ball stark durch das Mitteleld und legte nach links auf Robin Meißner. MSV-Torhüter Maximilian Braune parierte stark, im nachfolgenden Getümmel klärte Duisburgs Innenverteidiger Alexander Hahn gegen den heranstürmenden Lars Kehl, traf dabei aber auch den Fuß des Offensivspielers. Die Pfeife von Referee Timo Gansloweit (Dortmund) blieb stumm, wofür er jede Menge Pfiffe an der Bremer Brücke erntete.

Osnabrücker kämpft, spielt – und trifft nicht

Das Schultz-Team erarbeitete sich immer mehr Spielanteile, kam zu weiteren guten Gelegenheiten und musste sich im Verlauf des ersten Durchgangs ärgern, nicht in Führung zu gehen: Zunächst scheiterte Meißner erneut an Braune (22.), ehe Korpacz nach einem feinen Spielzug nur das Außennetz traf (26.). Wenig später rauschten sowohl eine missglückte Rettungsaktion von Hahn (33.) als auch die anschließende Ecke von Patrick Kammerbauer (34.) knapp am Gehäuse der Gäste vorbei. Und da auch der aufgerückte Robin Fabinski den Ball von der Strafraumkante am MSV-Tor vorbeijagte, ging es torlos in die Kabinen.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war der Regen noch stärker, das Bild aber blieb dasselbe: Osnabrück kämpfte, spielte und hatte Chancen – aber eben unverändert auch kein Tor. Der unermüdliche Kopacz zog von der rechten Seite nach innen, sein Schuss mit links ging knapp am linken Pfosten vorbei (48.). Wenig später fand Kammerbauers perfekte Kopfball-Ablage nach einer Kehl-Flanke am Fünfmeterraum keinen Abnehmer (50.).

Kehl lässt auch die größte Gelegenheit liegen

Eine Viertelstunde lang passierte wenig, dann ging das muntere Auslassen bester Gelegenheiten weiter – und erreichte einen neuen Höhepunkt. Kopacz sprintete auf der rechten Seite mit dem Ball am Fuß bis zur Grundlinie, ließ einen heranrutschenden Gegenspieler aussteigen und legte auf Kehl zurück. Der 23-Jährige brachte es aber fertig, den Ball aus acht Metern zentraler Position über das Tor zu jagen (66.).

Im American Football hätte es dafür drei Punkte geben. An der Bremer Brücke aber blieb es, weil auch Bjarke Jacobsens Kopfball nach einer Ecke vorbeiflog (87.), beim 0:0 und somit je einem Zähler für den VfL und den MSV. Die Gäste konnten damit deutlich besser leben als das Schultz-Team.

Norddeutscher Rundfunk