Radiopharmaka-Produktion in der Firma "Rotop" in Rossendorf. Foto: Rotop

Radiopharmaka-Produktion in der Firma „Rotop“ in Rossendorf. Foto: Rotop

Wirtschaftsförderer sehen im Raum Dresden eine „Schlüsseltechnologie bei der Diagnose und Therapie von Krebs“ wachsen

Dresden, 2. November 2025. Die Radiopharma-Akteure im Raum zwischen Dresden und Radeberg haben gute Chancen, künftig zu einer umsatzstarken Schlüsselbranche in Sachsens Wirtschaft zu wachsen – und für ganz Europa wichtige Innovationsimpulse im Kampf gegen Krebs auszustrahlen. Das haben Wirtschaftspolitiker, Unternehmer und Forscher beim Branchentreffen „Wertschöpfung erweitern – Radiopharmazie-Ökosystem in Sachsen stärken“ in Dresden eingeschätzt. Dabei könne sich Sachsen aber eine Scheibe an europäischen Vorreitern wie dem belgischen Radiopharmazie-Cluster „Rad4Med.be“ abschneiden, das bereits seit 2013 die Werbetrommel für die eigenen Unternehmen und Institute rührt.

Prof. Sebastian Schmidt ist seit April 2020 der wissenschaftliche Direktor des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf. Foto: Heiko Weckbrodt

Prof. Sebastian Schmidt. Foto: Heiko Weckbrodt

„Dieses Zusammenspiel aus innovativer Forschung, industrieller Stärke und klinischer Anwendung schafft ideale Voraussetzungen, um Sachsen als führende Region für Radiopharmazie in Europa zu positionieren.“
HZDR-Wissenschaftsdirektor Sebastian Schmidt

„Die Radiopharmazie entwickelt sich zur Schlüsseltechnologie bei der Diagnose und Therapie von Krebs“, betont Geschäftsführer Thomas Horn von der „Wirtschaftsförderung Sachsen“ (WFS), die das Forum gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) organisiert hatte. „Sachsens Ökosystem aus Forschung, Unternehmen und Kliniken ist bereits ausgezeichnet aufgestellt, um in Europa eine führende Rolle als Innovationstreiber einzunehmen und auch als Wirtschaftszweig entscheidende Bedeutung zu erlangen.“ Auch HZDR-Wissenschaftsdirektor Prof. Sebastian M. Schmidt sieht gute Chancen, „Sachsen als führende Region für Radiopharmazie in Europa zu positionieren“.

Wachstumskern war DDR-Kernforschungsinstitut in Rossendorf

Die Ursprünge des Radiopharma-Clusters im Großraum Dresden gehen auf vor allem auf das 1956 gegründete „Zentralinstitut für Kernphysik“ (ZfK) der DDR-Wissenschaftsakademie zurück. Im Fokus stand damals zwar ursprünglich vor allem der Wunsch der SED-Wirtschaftslenker, in der DDR eine eigene Atomkraftindustrie aufzubauen. Dafür entstand am Stadtrand von Dresden – in Rossendorf – auch ein eigener Forschungsreaktor. Als „Nebenprodukt“ lieferte dieser Reaktor für die „Medizinische Akademie“ (Medak) in Dresden sowie weitere DDR-Krankenhäuser radioaktive Präparate für bildgebende Verfahren und Krebstherapien. Diese Zusammenarbeit würde auch von den Nachfolge-Einrichtungen – dem HZDR und dem Uniklinikum Dresden – nach der Wende fortgesetzt und ausgebaut. Zudem entstanden rund um das nunmehrige Helmholtz-Zentrum mehr und mehr Unternehmen, die sich mit radiopharmazeutischen Präparaten, Therapien, Diagnoseverfahren, Laborausrüstungen und dergleichen mehr beschäftigen.

2025 im „Nuklid-Radiopharmacy Cluster Dresden“ vereint

Ein Teil dieser Unternehmen und Institute gründete Anfang 2025 das „Nuklid-Radiopharmacy Cluster Dresden“ nach dem Vorbild des Mikroelektronik-Netzwerks „Silicon Saxony“. Koordiniert von der Firma „Leapup“haben sich in diesem Verbund inzwischen neun Unternehmen und Institute zusammengeschlossen. Dazu gehören das HZDR, Rotop, ABX, die CUP-Labore Radeberg, Eckert & Ziegler, Trimt sowie die Molecular Diagnostic Group von Wilhelm Zörgiebel.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: WFS, HZDR, Oiger-Archiv, nuklid.network, Wikipedia

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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