Dass die Fischmarkt-Saison in diesem Jahr endete, wie sie begann, kann man einerseits eher nicht sagen. Andererseits zeigte sich auch an diesem hübschen Herbstsonntag, wieso der Markt so beliebt ist – wegen seiner Vielfalt.
Auf dem Gelände am Tonhallenufer standen einmal mehr zahlreiche Getränke- und Essensstände, deren Angebot weit über den Namensgeber Fisch hinausgeht. Es wurden sizilianische Arancini angeboten, Empanadas, Flank-Steak und Crêpes. Und das ist nur eine denkbar kleine Auswahl. Für Pia und Jan jedoch waren es Kibbelinge mit Remoulade und ein Matjesbrötchen mit Zwiebeln. „Wir essen immer Fisch, wenn wir hier sind“, sagte Pia. Für sie gehöre das zum Besuch dazu, genau so wie das gesättigte Schlendern am Rhein entlang. Was für sie eher nicht dazugehört, sind der Wein und die Party.
Denn die Vielfalt des Fischmarkts zeigt sich auch daran, dass manche die Veranstaltung wohl in erster Linie damit verbinden. Und zum Auftakt im April war der Fischmarkt dann direkt etwas zu gut besucht. Die Fläche am Unteren Rheinwerft war ab dem Nachmittag so überfüllt gewesen, dass die Veranstalter reagieren mussten. So stellten sie die Musik ab und ließen keine neuen Gäste mehr auf das Gelände. Stattdessen baten sie über Lautsprecherdurchsagen die Besucher, die Fläche zu verlassen. Als Reaktion darauf wurde damals ein bestimmter DJ-Stand für die noch ausstehenden Fischmärkte gestrichen. Dessen Musikprogramm ziehe einfach zu viele Leute an, hieß es damals vonseiten der Veranstalter.
Trotz des etwas holprigen Starts, blickt Veranstalterin Gabriela Picariello von der Agentur Rheinlust auf ein aus ihrer Sicht erfolgreiches Fischmarktjahr zurück, „wie die 26 Jahre zuvor auch schon“, so Picariello. „Der April war ein Highlight und gleichzeitig die schwierigste Situation“, sagte die Organisatorin. Einerseits sei es „toll, dass so viele Leute den Fischmarkt lieben“. Andererseits habe die Situation die Organisatoren vor die Aufgabe gestellt, „ein neues Sicherheitskonzept zu entwickeln, das ab Mai super funktioniert hat“, wie Picariello sagte. „Es kann sein, dass durch den April-Termin der eine oder andere etwas verschreckt war“, schätzt sie. „Doch langsam kommen die Leute wieder, weil sie wissen, dass es bei uns vernünftig zugeht.“ Hilfreich dafür seien sicherlich auch die Einlasskontrollen, die auch am vergangenen Sonntag wieder stattfanden, wo an den Zugängen die Taschen kontrolliert wurden. Hätte sich wieder ein Ansturm wie im April angekündigt, hätte zügig reagiert werden können.
Zumindest bis zum frühen Sonntagnachmittag war das beim Abschlussmarkt allerdings gar nicht nötig. Zwar war der Markt gut besucht, doch das Schlendern durch die Reihen war ohne Probleme möglich und angenehm. Zunächst bildeten sich kleine Schlangen, mehr noch vor den Imbissständen als vor den Weinbuden. Die von mehreren über das Gelände verteilten DJs gespielte Musik war da auch noch recht zurückhaltend in der Lautstärke, Freunde elektronischer Bässe sammelten sich vor allem in Richtung Oberkasseler Brücke – allerdings auch meist noch sitzend statt tanzend.
Soweit, so wenig überraschend, schließlich war es noch früh. Was dann doch etwas für Verwunderung sorgte, waren die „Vorbereitungen“ für das nächste Düsseldorfer Highlight – die Weihnachtsmärkte. An einem Stand war der DJ im Weihnachtsmann-Kostüm gekleidet und spielte den einen oder anderen Weihnachtshit. An einigen Ständen gab es auch schon Glühwein oder Glüh-Aperol und Glüh-Gin. Bei häufig durchkommendem Sonnenschein und wenigstens in der Sonne recht warmen Temperaturen war das wohl noch nicht für alle die passende Stimmung. „Die legen aber früh los“, sagte ein Mann im Vorbeigehen und schüttelte den Kopf.
Mit Blick auf die nächste Saison kündigte Veranstalterin Gabriela Picariello schon an, dass sie etwas am Musikprogramm feilen wolle, „um für unterschiedliche Zielgruppen was zu haben, was nebeneinander bestehen kann“, sagte sie. Bei den Essens- und Getränkeangeboten soll es weiterhin vielfältig zugehen, mit einer Mischung aus neuen und alteingesessenen Anbietern. „Viele haben ja ihre Lieblingsstände“, so Picariello, „da wollen die auch wieder hin“.