Waffen für Ukraine

Trump überlegt es sich doch anders

Aktualisiert am 03.11.2025 – 03:40 UhrLesedauer: 3 Min.

Trump beantwortet Reporterfragen an Bord der Air Force One.Vergrößern des Bildes

Trump beantwortet Reporterfragen an Bord der Air Force One. (Quelle: Elizabeth Frantz/Reuters)

Die USA prüfen die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine. Donald Trump wurde nun erneut danach gefragt. Seine Antwort fiel zunächst deutlich aus.

Liefert er? Liefert er nicht? Diese Frage stellen sich die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten seit Monaten. Es geht um Donald Trumps Zustimmung für die Lieferung von Tomahawks-Marschflugkörper der USA an Kiew. Die ukrainische Führung drängt auf die Bereitstellung der Langstrecken-Waffe, sie verspricht sich davon noch mehr Durchschlagskraft in ihrem Verteidigungskampf gegen den russischen Aggressor.

Erst am Samstag hatte das amerikanische Verteidigungsministerium grünes Licht gegeben. Einer Lieferung stünde laut Pentagon nichts im Wege, da die eigenen Bestände offenbar gut gefüllt sind und man auch im Falle einer Abgabe von einigen Dutzend Tomahawks die eigene Verteidigungsfähigkeit aufrechterhalten könne. Die letzte Entscheidung liege bei Präsident Trump.

Dieser hatte bereits seit Wochen wiederholt öffentlich damit geliebäugelt, der Ukraine die begehrte Waffe zur Verfügung zu stellen. Doch nun überraschte Trump erneut mit einer Kehrtwende. Auf eine Reporterfrage, ob er der Lieferung denn nun zustimmen werde, sagte er am Sonntagabend (Ortszeit): „Nicht wirklich, nein“.

Trump befand sich auf dem Flug von seiner Privatresidenz in Florida ins Weiße Haus nach Washington, D.C.. Doch Trump wäre nicht Trump, wenn er seine Aussage im nächsten Atemzug nicht gleich wieder relativiert hätte. Denn er fügte hinzu, dass er es sich auch durchausnoch einmall anders überlegen könne.

Für die Ukraine bedeutet die Hängepartie, dass das Land seine strategischen Attacken auf Anlagen der militärischen und zivilen Infrastruktur auf russischem Gebiet weiterhin mit den vorhandenen Mitteln führen muss. Und die sind begrenzt. Die Bestände an Scalp- und Storm-Shadow-Raketen aus europäischer Produktion gehen zur Neide und auch die Drohnenproduktion kämpft seit Neuestem mit Lieferengpässen bei wichtigen Bauteilen.