Der Börsen-Tag
Klingbeil fordert Ende von Stahlimporten aus Russland
03.11.2025, 07:45 Uhr
Vizekanzler Lars Klingbeil fordert vor dem „Stahlgipfel“ im Kanzleramt an diesem Donnerstag härtere Maßnahmen gegen Russland. Es müsse schnell ein „vollständiges Ende aller Stahlimporte aus Russland geben“, sagte der SPD-Politiker. „Noch immer sind Stahlbrammen, die in Russland produziert und in der EU weiterverarbeitet werden, von Sanktionen ausgenommen“, kritisierte Klingbeil. „Man kann keinem Beschäftigen bei uns in der Stahlindustrie erklären, dass Europa immer noch den Markt für Putin offen hält.“ Stahlbrammen sind ein Vormaterial für Bleche und Bänder.
Die Antwort auf weltweite Überkapazitäten und Dumpingpreise müsse zugleich „mehr europäischer Patriotismus“ sein, sagte Klingbeil weiter: „mehr heimische Produktion, ein klarer Fokus auf klimafreundlichen Qualitätsstahl aus Deutschland und Europa. Wir müssen in wichtigen Bereichen wie unserer Infrastruktur und der Autoindustrie bevorzugt Stahl nutzen, der hier produziert wird.“ Beim Stahldialog mit der Industrie werde man über Lösungen beraten, darunter niedrigere Energiepreise, vor allem durch einen Industriestrompreis.