Stand: 23.04.2025 14:17 Uhr
Die größte Evakuierung des vergangenen Jahrzehnts in Kiel ist abgeschlossen. Mit einer Verzögerung von etwa zwei Stunden beginnt jetzt die Entschärfung der 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe.
Eigentlich sollte die Evakuierung der betroffenen Wohnungen und Häuser im Kieler Stadtteil Dietrichsdorf bis 12 Uhr abgeschlossen sein. Doch laut Polizei verzögerte sich die Räumung. Bis 14 Uhr prüften Beamtinnen und Beamte gemeinsam mit der Feuerwehr, ob sich noch Menschen im Sperrbereich befinden. Auch Drohnen waren im Einsatz. Anschließend konnte der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung der Bombe beginnen.
Dabei kann es laut Polizei auch zu einer geplanten Teilsprengung kommen. Nach Auskunft des Kampfmittelräumdienstes ist die Bombe aber insgesamt in einem guten Zustand.
Größte Evakuierung in der Geschichte Kiels
Etwa 50 Bewohnerinnen und Bewohner müssen das Pflegeheim „Schwentineblick“ verlassen.
Die Evakuierung zweier Pflegeheime verlief nach Polizeiangaben hingegen problemlos. Unter anderem mussten 50 Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung „Schwentineblick“ in der Schönkirchener Straße ihre Zimmer verlassen. Sie wurden von Krankentransporten abgeholt.
Nach Angaben der Polizei mussten für die Bombenentschärfung insgesamt mehr als 11.500 Anwohnerinnen und Anwohner heute raus aus ihren Häusern und Wohnungen – fast der gesamte Stadtteil ist betroffen. Laut Stadt sind es so viele Menschen wie noch nie in den vergangenen zehn Jahren. Davor wurde den Angaben zufolge keine Statistik geführt. Somit ist es womöglich die größte Evakuierung für eine Bombenentschärfung in der Geschichte der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt.
Weltkriegsbombe in einem „guten Zustand“
Auf einem Sportfeld in der Nähe des Ostrings ist die Fliegerbombe gefunden worden.
Bei Sondierungsarbeiten im Kieler Stadtteil Dietrichsdorf waren Mitarbeitende einer Kampfmittelräumfirma in der Nähe der Johannisburger Straße auf eine 250 Kilogramm schwere britische Bombe gestoßen.
Aufgrund der Lage der Bombe wurde ein Sperrgebiet im Umkreis von etwa 1.000 Metern eingerichtet.
Notunterkunft in der Ellerbeker Schule
Wegen der Osterferien ist die Ellerbeker Schule geschlossen – und dient heute als Notunterkunft.
In der Ellerbeker Schule (Klausdorfer Weg 62-64) ist eine Notunterkunft für diejenigen eingerichtet, deren Wohnungen, Büros oder Häuser im Sperrbezirk liegen und die nicht anderweitig unterkommen können. Etwa 160 Anwohnende nutzen diese Möglichkeit nach NDR Informationen. Weitere Informationen zur Entschärfung gibt es auf der Homepage der Stadt Kiel.
Evakuierung: Dieses Gebiet ist betroffen
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Auf einer Liste aller Straßen und Kleingärten im Evakuierungsgebiet können Sie sehen, ob Sie von der Räumung betroffen sind.
B502 und Heikendorfer Weg weiter befahrbar
Für die Entschärfung hat die Polizei nach eigenen Angaben diverse Straßen gesperrt. Autofahrende können die B502 sowie den Heikendorfer Weg bis zum Ostuferhafen trotzdem in beide Richtungen befahren. Das gelte jedoch nur für geschlossene Fahrzeuge – also damit nicht für Cabrios oder Motorräder. Zudem ist es in dem Bereich nicht erlaubt, das Fahrzeug zu verlassen oder sich länger in dem Bereich aufzuhalten, teilte die Polizei nach ausreichender Prüfung des Kampfmittelräumdienstes mit.
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Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord |
Nachrichten für Schleswig-Holstein |
23.04.2025 | 08:00 Uhr
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