Donald Trump hat Russland und China heimliche Atomwaffentests vorgeworfen. „Russland nimmt Tests vor, China nimmt Tests vor, aber sie sprechen nicht darüber“, sagte Trump in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem TV-Sender CBS. „Man weiß nicht unbedingt, wo sie testen. Sie testen weit unter der Erde, wo die Menschen nicht genau wissen, was bei den Tests vor sich geht“, fügte Trump hinzu. Auch in Nordkorea und Pakistan würden Tests vorgenommen. „Ich möchte nicht das einzige Land sein, das keine Tests durchführt“, betonte der US-Präsident.
Trump hatte am Mittwoch die Wiederaufnahme von Atomwaffentests angekündigt und damit international Sorge und Verwirrung ausgelöst. Experten rätseln darüber, ob der Präsident womöglich Tests zum Abschuss von Waffensystemen meint, die mit Nuklearsprengköpfen bestückt werden können, also etwa ballistische Raketen.
In dem CBS-Interview antwortete der US-Präsident auf die Frage, ob erstmals seit 1992 wieder eine Atomwaffe in den USA zur Explosion gebracht werden soll: „Ich sage, dass wir Atomwaffen testen werden, so wie es andere Länder auch tun, ja.“ US-Energieminister Chris Wright hatte zuvor erklärt, es seien lediglich „Systemtests“ geplant. „Es handelt sich nicht um nukleare Explosionen“, sagte Wright am Sonntag dem Sender Fox News. Es würden alle Teile einer Atomwaffe getestet, ohne jedoch einen nuklearen Sprengsatz zu zünden.
Ein führender Vertreter der oppositionellen Demokraten hat den US-Republikanern vorgeworfen, Hunger als Waffe im Streit über den Staatshaushalt einzusetzen. Die regierenden Republikaner seien nicht aufrichtig daran interessiert, die seit fünf Wochen andauernde Haushaltssperre zu beenden, sagte der Anführer der Demokraten im Abgeordnetenhaus, Hakeem Jeffries, am Sonntag dem Sender CNN. Stattdessen seien sie dabei, eine handfeste Krise einschließlich dem Stopp von Lebensmittelhilfen für mehr als 42 Millionen US-Bürger auszulösen.
Die Demokratische Partei wolle die Haushaltssperre durch eine überparteiliche Einigung auf einen Haushalt beenden, „der das Leben für normale Amerikaner wirklich besser macht“, sagte Jeffries. Es sei sehr bedauerlich, dass Präsident Donald Trump und seine Republikaner „beschlossen haben, Hunger als Waffe einzusetzen“ und die Lebensmittelhilfen über das Programm Snap zurückzuhalten, obwohl zwei Bundesgerichte entschieden hätten, „dass kein Mensch in diesem Land ohne seine Lebensmittelhilfen bleiben sollte“.
Ein US-Richter hatte die Regierung am Freitag angewiesen, einen Nothilfefonds im Umfang von fünf Milliarden Dollar (rund 4,3 Milliarden Euro) zu nutzen, um die Lebensmittelhilfen des Snap-Programms zunächst weiter zu finanzieren. Trump hatte daraufhin erklärt, es müsse zunächst geklärt werden, ob dies rechtlich möglich sei. Jeffries äußerte sich erschüttert über die Suspendierung des Snap-Programms, das bislang seit 60 Jahren ohne Unterbrechung funktioniert hatte. „Donald Trump und seine Regierung finden Finanzierungsmöglichkeiten für andere Projekte, aber aus irgendeinem Grund können sie nicht das Geld auftreiben, um dafür zu sorgen, dass Amerikaner nicht hungern“, sagte er.