Hamburg – Wurde das Auto des Parlamentarischen Geschäftsführers der AfD-Bundestagsfraktion, Bernd Baumann (67), vorsätzlich angezündet? Im Hamburger Stadtteil Othmarschen ist der Wagen des AfD-Politikers nach Angaben seines Büros in der Nacht von Sonntag auf Montag vor dessen Haus in Flammen aufgegangen.

Baumann sei um 5 Uhr vom Staatsschutz geweckt und über das Inferno informiert worden. Der Vorfall soll sich gegen 3.20 Uhr im Westen der Hansestadt ereignet haben.

AfD-Politiker Bernd Baumann (67)

Wurde der AfD-Politiker Bernd Baumann (67) Opfer eines Brandanschlags?

Foto: Michael Kappeler/dpa

Das Feuer sprang auf andere Autos über

In einem privaten Video, das von Baumanns Büro zur Verfügung gestellt wurde, sind drei ausgebrannte Autos und ein vierter Wagen mit deutlichen Brandspuren zu sehen.

Die Polizei hatte am Morgen von mehreren brennenden Autos in Hamburg-Othmarschen berichtet. Nach ihren Angaben wurde am frühen Morgen mutmaßlich zunächst ein Auto in Brand gesteckt. Vermutlich zündelten sie zuerst an einem Reifen eines BMW. Als dieser brannte, griffen die Flammen dann auf die drei anderen Autos über.

Die Brandermittler sichern Spuren an den ausgebrannten Autos

Die Brandermittler sichern Spuren an den ausgebrannten Autos

Foto: Marco Zitzow

Das Feuer wurde offenbar absichtlich gelegt

Das Feuer habe sich dann auf drei umstehende Autos ausgebreitet. Rettungskräfte der Feuerwehr hätten das Feuer gelöscht. Die Polizei geht unterdessen davon aus, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde. Daher werde mit Verdacht auf Brandstiftung ermittelt, teilte ein Polizeisprecher mit. Bislang gibt es keine Spur zu den Tätern. Der Staatsschutz hat die Ermittelungen aufgenommen.

Vermutlich wurde das Feuer am linken Vorderrad des BMW gelegt

Vermutlich wurde das Feuer am linken Vorderrad des BMW gelegt

Foto: Marco Zitzow

Nach BILD-Informationen soll es sich bei dem Wagen um das Auto von Baumanns Lebensgefährtin handeln. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen von einer Tat von Linksextremen aus.

Zuletzt gab es immer wieder konkrete Drohungen gegen den AfD-Politiker, auch seine Privatadresse wurde im Internet veröffentlicht. Zudem wurden in seinem Wohnumfeld Aufkleber und Flyer verteilt.

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Am Montagmorgen waren Brandermittler der Polizei mit Masken an den vier verkohlten Autowracks im Einsatz. Sie schützen sich gegen den beißenden Feuergeruch und machen Fotos von den Fahrzeugen, die in der Nacht Opfer der Flammen wurden.

Brandserie in Hamburgs Westen

Es war nicht der erste Brandanschlag dieser Art. Bereits im Juni zündeten Unbekannte im Stadtteil Groß Flottbek, ebenfalls im Westen der Stadt, zwei Mercedes an. Kurz danach bekannten sich Linksextreme auf einer Internetplattform zu der Tat. Später stellte sich heraus, dass sie es auf Fahrzeuge eines bekannten Unternehmers abgesehen hatten, sich aber bei den Autos vertan hatten und deshalb völlig Unbeteiligte betroffen waren.

Im Juni brannten in Groß Flottbek zwei Autos aus

Im Juni brannten in Groß Flottbek zwei Autos aus

Foto: Marco Zitzow

Und nur eine Nacht später brannte im Hamburger Stadtteil Nienstedten um 4.30 Uhr ein Mini. Die Flammen griffen auch auf einen Saab über, zerstörten den Heckbereich. Das Mini-Cabrio stand auf dem Grundstück von Kajetan von Mentzingen (54), Manager des Technologieunternehmen „Vincorion“, das unter anderem im Rüstungsbereich aktiv ist.