Grundsätzlicher Plan nötig

Das sieht auch der finanzpolitische Sprecher der SPD, Peter Lames, so. „Der Zoo muss ein Konzept erstellen.“ Die Erwartung in Dresden sei gewesen, dass das neue Orang-Utan-Haus helfe, die Einnahmensituation zu verbessern. „Ich denke, dass sich durch Corona die Lebensgewohnheiten der Menschen sehr verändert haben. Daher müssen wir uns konzeptionelle Gedanken machen.“

Auch die Stadt rechnet damit, dass der Zoo in den nächsten Jahren mehr Geld braucht, als die bereits festgelegten 2,6 Millionen Euro pro Jahr. Dabei will die Stadt eigentlich weniger Zuschüsse für den Zoo geben. In der Beschlussvorlage steht darum auch: „Die Geschäftsführung der Zoo Dresden GmbH wird um die Vorlage von konzeptionellen Vorschlägen, die kurz-, mittel- und langfristig Stabilisierungen oder Einsparungen der städtischen Zuschüsse zum Ziel haben, gebeten.“

Appell von Tierschützern: Signale ernst nehmen

Ganz anders sieht das Thema die Tierschutzorganisation Peta. Sie appelliert an den Oberbürgermeister Dirk Hilbert und den Stadtrat, den Zoo nicht noch stärker zu bezuschussen. „Stattdessen sollten die Haltungen mittelfristig auslaufen. Der Zoo Dresden ist längst ein finanzielles Fass ohne Boden und auch ethisch nicht tragbar“, meint die Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei Peta, Yvonne Würz. Immer mehr Menschen würden erkennen, „dass es nichts mit Artenschutz zu tun hat, Tiere zwischen Glas und Beton auszustellen. Der Stadtrat sollte dieses Signal ernst nehmen“, statt stets neue „Finanzlöcher mit Steuergeld zu stopfen“.

Dem widerspricht Stadtrat Peter Lames: „Es war eine Grundsatzentscheidung, dass wir den Zoo Dresden haben. Die Diskussion, wie Peta sie führt, sollten wir nicht auf kommunaler Ebene führen.“