2021 gastierte Feyenoord Rotterdam in der Conference League bei Union Berlin im Olympiastadion – auch damals war die Polizei präsent. Foto: imago images/ANP
Teile der Feyenoord-Fans gelten als heißblütig, auch Krawalle gab es schon. Welche Vorkehrungen getroffen werden und warum 300 Gästefans mehr als vorgeschrieben im Stadion sind.
Wenn der VfB Stuttgart an diesem Donnerstag (21 Uhr) Feyenoord Rotterdam empfängt, geht es in erster Linie um wichtige Punkte für das Weiterkommen in der Europa League – die Partie birgt aber auch abseits des Rasens einige Brisanz. Teile der Fans des niederländischen Traditionsclubs gelten als heißblütig, teils gar als gewaltbereit, wobei es gerade in den Innenstädten im Vorfeld der Partien immer wieder zu Krawallen kam. Im Januar dieses Jahres untersagte Frankreich den Feyenoord-Fans sogar die Einreise zum Champions-League-Spiel in Lille: Die Rotterdamer Ultras würden regelmäßig mit Gewalttaten die öffentliche Ordnung stören, so das Innenministerium damals.
Ein Einreise-Verbot gibt es für das Spiel in Stuttgart in dieser Woche zwar nicht – die Verantwortlichen sind aber sensibilisiert. Wie das Polizeipräsidium Stuttgart mitteilt, bereitet man sich intensiv auf die Begegnung vor, die ausdrücklich als „Hochrisikospiel“ eingestuft wird. Mehrere hundert Beamte werden im Einsatz sein, unterstützt auch von der Bundespolizei.
Als Feyenoord 1998 im Uefa-Cup beim VfB gastierte, waren die Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls hoch. Foto: Pressefoto Baumann
Dabei liegt das Augenmerk nicht nur auf dem Spieltag selbst, bereits einen Tag zuvor am Mittwoch wird die Polizei präsent sein. Das gilt sowohl für die Innenstadt als auch für den Spielort in Bad Cannstatt. Dort findet am Mittwochabend die Abschlusspresskonferenz der Niederländer mit Trainer Robin van Persie und einem Spieler statt. Sein Abschlusstraining absolviert Feyenoord zuvor noch in Rotterdam. Dennoch ist damit zu rechnen, dass viele Fans schon am Mittwoch anreisen und in Stuttgart eintreffen werden. „Wer das Spiel zum Anlass nimmt, um sich an Ausschreitungen zu beteiligen, den nehmen wir aus dem Spiel“, kündigt der Einsatzleiter Carsten Höfler an.
3300 Rotterdam-Fans im Stadion erwartet
Auch beim VfB bereitet man sich intensiv auf die Partie vor. Der Verein teilt auf Nachfrage mit, dass man sich in gewohnt enger Abstimmung mit der Polizei befindet. Da mit genauen und entsprechend zeitintensiven Kontrollen am Einlass zu rechnen sei, werde eine frühzeitige Anreise empfohlen. Das Stadion öffnet zwei Stunden vor Spielbeginn.
Erwartet werden dabei Tausende Feyenoord-Fans. Der VfB hat rund 3300 Tickets an die Niederländer vergeben – womit die vorgeschriebenen fünf Prozent der Gesamtkapazität (60.000) sogar um rund 300 Tickets überschritten wurde. Dem Verein zufolge hängt dieses Vorgehen mit einer für die Fan-Trennung idealen Block-Aufteilung zusammen. Schon beim Champions-League-Heimspiel gegen Atalanta Bergamo in der Vorsaison war man so verfahren. Einzelne Restkarten für VfB-Mitglieder gibt es derweil noch im Heimbereich über den Zweitmarkt.