Tosender Applaus für den Gäste-Trainer. Nicht wirklich unüblich. Aber in diesem Fall schon sehr besonders.

Denn der Applaus im VIP-Raum von Lok Leipzig galt diesmal Dennis Kutrieb, dem Trainer des 0:3 unterlegenen BFC. Der frühere, meist bevorteilte Rekordmeister der DDR ist in Leipzig nicht zuletzt wegen des Schandelfers vom 22. März 1986 eigentlich seit Jahren verhasst. Zur Geschichte: Schiedsrichter Bernd Stumpf entschied damals nach einem Zweikampf zwischen Lok-Spieler Hans Richter und Bernd Schulz vom BFC in der vierten Minute der Nachspielzeit auf einen aus Sicht der Fans mehr als umstrittenen Elfmeter für den BFC, den Frank Pastor zum Endstand von 1:1 verwandelte. Bis heute bei den Lok-Fans unvergessen. Zumal die Mini-Chance auf die erstmalige Meisterschaft im Grunde dahin war.

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Und doch: Kutrieb wurde gefeiert. Und zwar für diese Worte, die er auf der Pressekonferenz von sich gab. „Erst einmal Glückwunsch nach Leipzig zum verdienten Sieg. Ich denke, für uns ist es ein gebrauchter Tag“, begann der Coach zunächst. Um seine Analyse dann mit den Worten zu beenden: „Ich wünsche euch alles, alles Gute für die Aufstiegsträume in diesem Jahr. Wir werden weitermachen, haben jetzt ein schweres Heimspiel gegen Jena und werden versuchen, dort zu gewinnen.“

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Die letzten Silben gingen bereits im Gejohle der anwesenden VIPs unter. Denn Carl Zeiss Jena ist der aktuell einzig verbliebene Verfolger von Spitzenreiter Lok Leipzig, der am Sonntag ebenfalls nach Berlin, zu Aufsteiger BFC Preußen, reist. Vier Punkte Rückstand haben die Thüringer derzeit. Ein weiterer Ausrutscher wäre durchaus im Interesse des FC Lok.

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Quelle: privat03.11.2025