Oxford (Mississippi, USA) – Es ist nur ein kurzer Moment, doch im politischen Amerika sorgt er seit Tagen für Aufregung: Eine Umarmung zwischen der Witwe des erschossenen Trump-Influencers Charlie Kirk und US-Vizepräsident JD Vance auf offener Bühne an der Universität von Mississippi wirft in beiden politischen Lagern die heikle Frage auf: Wie eng ist zu eng?

Auch interessant

Anzeige

Auch interessant

Anzeige

▶︎ Das ist passiert: Bei einer Veranstaltung der von Charlie Kirk gegründeten Organisation Turning Point USA (jetzt geleitet von Erika Kirk) hatte sich Vance vergangenen Mittwoch als Gastredner angekündigt. Als der Vizepräsident die Bühne betrat, begrüßte ihn Kirk mit einer innigen Umarmung. Vance legte seine Hände auf ihre Taille, Kirk fuhr der Nummer zwei hinter Donald Trump (79) mit den Fingern durchs Haar – drei Sekunden Wange an Wange.

Drei Sekunden, die jetzt sogar Scheidungsgerüchte befeuern! In den sozialen Medien löste die Begegnung eine hitzige Debatte aus – nicht nur über die Umarmung als solche, sondern auch über die vermeintlich zu engen Lederhosen der Kirk-Witwe. Kritiker warfen ihr vor, sich nur sieben Wochen nach dem Attentat an ihrem Mann unpassend zu kleiden und zu verhalten.

Erika Kirk stellte JD Vance als „ihren guten Freund“ vor, der Ähnlichkeiten mit ihrem verstorbenen Mann habe

Erika Kirk stellte JD Vance als „ihren guten Freund“ vor, der Ähnlichkeiten mit ihrem verstorbenen Mann habe

Foto: JONATHAN ERNST/AFP

„Die Beerdigung ist vorbei, jetzt ist alles nur noch Business“, behauptete ein Nutzer auf X unter einem Beitrag der US-Autorin und Anti-Waffen-Aktivistin Shannon Watts. Die hatte zuvor scherzhaft prognostiziert: „Ende 2026 verkündet Vance seine Scheidung und heiratet Charlie Kirks Witwe“ – und erreichte damit bislang 9,4 Millionen Nutzer.

Weitere Nahrung erhielten die Spekulationen durch einen Satz, den Erika Kirk in ihrer Begrüßungsrede zu den rund 10.000 Besuchern des Events gesagt hatte: „Niemand wird jemals meinen Ehemann ersetzen. Aber ich sehe einige Ähnlichkeiten zwischen ihm und JD – und Vizepräsident JD Vance. Wirklich.“

Eine Botschaft an Usha Vance

Pikant: Auch die Second Lady, Usha Chilukuri Vance, war laut „People“-Magazin bei der Veranstaltung in Mississippi anwesend. Seit 2014 ist der streng katholische Vizepräsident mit der indischstämmigen Hinduistin verheiratet. Das Paar hat zwei gemeinsame Söhne und eine Tochter – alle drei werden nach christlicher Tradition erzogen.

JD Vance mit seiner indisch-stämmigen Ehefrau Usha Chilukuri Vance (39)

JD Vance mit seiner indischstämmigen Ehefrau Usha Chilukuri Vance (39)

Foto: JONATHAN ERNST/AFP

Nach seiner glaubensübergreifenden Ehe gefragt, wiederholte Vance auf der Bühne, dass er sich wünschte, auch seine Frau würde sich irgendwann zum Christentum bekennen. „Ich glaube an das christliche Evangelium, und ich hoffe, dass meine Frau es eines Tages genauso sehen wird“, sagte er. Usha Vance hatte das zuvor mehrfach ausgeschlossen.

Kritik an der unmissverständlichen Botschaft an seine Frau ließ Vance an sich abprallen. Dies sei „antichristliche Bigotterie“, schrieb er auf X. Seine Frau sei diejenige gewesen, die ihn in seinem Glauben bestärkt habe. Und er habe kein Problem mit ihrem Glauben.

Mehr zum Thema

Auch Erika Kirk äußerte sich in einem Interview mit Fox News, ohne aber die Kontroverse über ihr Verhältnis zu Vance gezielt anzusprechen. Auf die Frage, warum sie Kameras im Gerichtssaal wolle, wenn dort dem Mörder ihres Mannes der Prozess gemacht wird (der hatte erwirkt, dass der Prozess nicht gefilmt wird), sagte sie: „Überall sind Kameras auf mich gerichtet, die jede Bewegung, jedes Lächeln, jede Träne analysieren. Warum nicht transparent sein?“, fragte sie. Es gebe nichts zu verbergen.