Newsblog zum Ukraine-Krieg
Deutlicher Rüffel für die Ukraine und Selenskyj
Aktualisiert am 04.11.2025 – 05:09 UhrLesedauer: 8 Min.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. (Quelle: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa)
Die EU fordert von der Ukraine mehr Rechtsstaatlichkeit. Selenskyj bestreitet russische Erfolge in Pokrowsk. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Der ukrainische Präsident Wolodmyr Selenskyj bestreitet russische Erfolge an mehreren Frontabschnitten im Osten des Landes. „Pokrowsk, hier hat der Feind in den vergangenen Tagen keine Erfolge gehabt“, sagte der Staatschef in Kiew. Bis zu 30 Prozent der Gefechte an der Front finden demnach im Raum Pokrowsk im Donezker Gebiet statt. „Sie verstehen, wie schwer es für unsere (Soldaten) ist“, hob der Präsident hervor. Beim nahen Dobropillja liege die Initiative weiterhin auf ukrainischer Seite. Ohne spürbare Veränderung seien die Frontabschnitte Lyman, Kramatorsk und Kostjantyniwka.
In der benachbarten Region Charkiw sind in der Stadt Kupjansk Selenskyj zufolge nur noch etwa 60 russische Soldaten. „Wir werden alles säubern“, versprach der Präsident. Es gebe bereits eine Frist für den Abschluss der Operation.
Russlands Staatschef Wladimir Putin hatte mehrfach von einer Einkreisung ukrainischer Soldaten in Pokrowsk und Kupjansk gesprochen. Kiew wies dies stets zurück, räumte aber zumindest für die Gruppierung bei Pokrowsk eine schwierige Lage ein. Ukrainische Soldaten hatten örtlichen Medien aber ebenso bestätigt, dass die Bergarbeiterstadt kaum zu halten sein werde.
Die Ukraine benötigt ihrem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge noch 750 Millionen Dollar (rund 650 Millionen Euro), um die Gasimporte für den kommenden Winter sicherzustellen. Die Regierung will die Erdgasimporte um etwa 30 Prozent erhöhen. Russland hat in den vergangenen Wochen seine Angriffe auf den ukrainischen Energiesektor, insbesondere auf Gasanlagen, deutlich verstärkt. Dieselbe Taktik, die auch auf die Zermürbung der Zivilbevölkerung abzielt, wandte Russland in den vorangegangenen Kriegswintern an.
Die Ukraine will nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch in diesem Jahr in Berlin ein Büro für den Export ihrer Rüstungsgüter sowie für eine gemeinsame Waffenproduktion eröffnen. Auch in Kopenhagen solle ein solches Büro bis Jahresende entstehen, sagt Selenskyj vor der Presse. Zu den Waffensystemen, die die Ukraine exportieren könne, gehörten Marinedrohnen und Artilleriesysteme. Die Ukraine plane zudem, die Massenproduktion ihrer im Inland entwickelten Raketen vom Typ Flamingo und Ruta bis Ende des Jahres aufzunehmen.
Die Ukraine zeigt nach Einschätzung der EU-Kommission ein „bemerkenswertes Engagement“ für einen Beitritt zur Europäischen Union. Sie müsse aber mehr für die Rechtsstaatlichkeit tun, heißt es in einem von Reuters eingesehenen Entwurf der EU-Kommission. Die Ukraine habe im vergangenen Jahr ihr bemerkenswertes Engagement für den EU-Beitrittsprozess fortgesetzt.
