Die Krise bei Dynamo Dresden macht scheinbar vor niemandem Halt…
Der Traditionsklub rauscht gut fünf Monate nach der umjubelten Aufstiegsparty ungebremst Richtung 3. Liga. Die gefeierten Helden werden plötzlich entzaubert.
Bestes Beispiel: Bei Hertha BSC (0:2) saß Mittelfeldabräumer Vinko Sapina (30) erstmals nur auf der Bank, obwohl er fit war.
Nach BILD-Informationen soll das Rückzugsverhalten bei Ballverlusten der Hintergrund gewesen sein. Sprich: Hier wollte Dynamo-Trainer Thomas Stamm (42) vor allem mit Kofi Amoako (20) gegen das schnelle Berliner Umschaltspiel wohl mehr Tempo auf dem Feld haben.
Problem: Ausgerechnet der Sapina-Ersatz gab beim 0:1 auch nicht die glücklichste Figur ab. Nachdem sich Nils Fröling von einem Doppelpass auf engstem Raum schon düpieren ließ, knallte auch Amoako nicht dazwischen.
Stamm: „Beim ersten Gegentor geht es darum, den Mut zu haben, auch im Sechzehner aktiv zu verteidigen. Nicht nur zu probieren, Fläche zum Blocken zu geben, sondern den Ball zu erobern.“
Dynamos Kofi Amoako rackerte gegen Hertha BSC vergeblich, war danach total enttäuscht.
Foto: Robert Michael/dpa
Aber auch sonst wirkte das Zusammenspiel zwischen dem Deutsch-Ghanaer und Luca Herrmann (26) auf der Doppelsechs nicht optimal.
So nahm es offenbar auch der SGD-Coach wahr, sagte: „Es war eines der elf Spiele, wo wir nicht so griffig waren, nicht so viele Balleroberungen zum Anfang im Mittelfeld generieren konnten. Da sind wir nicht so reingekommen, wie wir uns das vorgestellt haben.“
Sapina dürfte schnell in Startelf zurückkehren
Der Verdacht liegt nahe, dass Kofi Amoako als Jung-Profi eher noch einen Leader wie Sapina neben sich braucht, an dem er sich orientieren kann. Die Lösung mit dem Talent und Herrmann ist deshalb für den richtungsweisenden Flutlichthit am Freitag (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg recht unwahrscheinlich.
Das Intermezzo auf der Bank dürfte für Vinko Sapina also kurz ausfallen – auch, weil bei Dynamo Dresden auf dem Platz gerade nicht viele Anführer zu sehen sind.
Lautsprecher und Leitwölfe dürfte es aber genau jetzt brauchen, um den Karren nach acht Sieglos-Partien irgendwie aus dem Dreck zu ziehen…