Vor einem besetzten Haus stehen viele Menschen

Stand: 04.11.2025 13:24 Uhr

Die Polizei hat am Dienstagmorgen ein besetztes Haus in der Bremer Neustadt durchsucht. Gegen 6 Uhr hätten sich die Beamten Zutritt du dem Gebäude verschafft, teilte die Polizei mit.

Menschen haben sich den Angaben zufolge in dem Haus in der Kornstraße aber nicht befunden. Die Aktivisten-Gruppe „Leerstand gestalten“ sagte dem NDR Niedersachsen, der schlechte Zustand des Hauses, unter anderem der Schimmel, habe auf Dauer eine gesundheitliche Gefährdung dargestellt. „Um uns selbst zu schützen, haben wir am Sonntagabend entschieden, nur noch tagsüber im Haus zu sein und dort nicht mehr zu übernachten“, teilte die Gruppe mit. Das leer stehende Haus wurde am 18. Oktober von den Aktivisten besetzt. Wie viele Menschen sich in den letzten Wochen in dem Haus befanden, ist nicht bekannt. Die Polizei mache dazu aus „einsatztaktischen Gründen“ keine Angabe, wie eine Sprecherin dem NDR Niedersachsen sagte.

Besetztes Haus in Bremen: Eigentümer stellte Anzeige

Die Gruppe befestigte Banner an dem Haus und forderte: „Häuser denen, die sie brauchen“. Das Gebäude soll nach Angaben der Gruppe seit 2002 leer stehen. Die Aktivisten fordern einer Mitteilung zufolge die sofortige Nutzung leerstehender Gebäude und die Anerkennung von Wohnraum als Grundrecht. Der Landesverband Haus & Grund widersprach den Angaben. So sei der Eigentümer „stets bemüht gewesen, Sanierungen und Renovierungen an dem Gebäude durchzuführen“. Der 87-jährige Hauseigentümer hatte deshalb Anzeige wegen Hausfriedensbruchs gestellt. Die Polizei bestätigte den Eingang der Anzeige gegenüber dem NDR.

Strom und Gas in besetztem Haus abgestellt

Der Eigentümer werde alle rechtlichen Möglichkeiten gegen die Aktivisten ausschöpfen, kündigte der Landesverband von Haus & Grund an. Strom und Gas in dem Haus wurden laut Polizei vorsorglich abgestellt. Von den Leitungen gehe möglicherweise eine Gefahr aus. Der Hauseigentümer habe die Beamten zuvor auf eine defekte Gasleitung hingewiesen, erklärte die Polizeisprecherin. Vor Ort konnte demnach allerdings „nicht zweifelsfrei festgestellt werden“, ob die Leitungen noch sicher sind. Die Polizei forderte die Aktivisten während der Besetzung auf, das Haus zu verlassen. Dem waren die Aktivisten in den letzten Wochen laut Angaben der Polizei nicht nachgekommen.

Polizei ermittelt weiter gegen Aktivisten

In den letzten Wochen war die Polizei bereits vor Ort und stand im Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Aktivistengruppe sowie dem Eigentümer. „Ziel ist es, die Lage weiter zu sondieren, aufzuklären und eine geordnete sowie rechtssichere Lösung herbeizuführen“, so die Polizei damals. Den Angaben zufolge versammelten sich auch vor dem Gebäude in der Kornstraße Menschen, die die Hausbesetzung unterstützen. Die Polizei ließ das Gebäude am Dienstag durch eine Handwerksfirma verschließen. Die Ermittlungen dauern an.

Ein abgedichtetes Fenster und eine lackierte Wand im Naturfreundeshaus in Lehrte

Der Mann wollte offenbar das Vereinsheim der Naturfreunde zu seinem Zuhause machen. Die Polizei hat Strafanzeige gestellt.

Räumung einer Wagenburg unter Polizeieinsatz in der Hamburger Hafenstraße 1989.

1981 werden die leerstehenden Gebäude besetzt. Der Konflikt geht über Jahre. Am 15. Februar 1995 wird beschlossen, die Häuser an die Bewohner zu verkaufen.

Aus mehreren Fenstern eines Mehrfamilienhaus steigt roter und blauer Rauch auf. Vermummte stehen an den Fenstern. Aus einem der Fenster hängt ein Banner mit der Aufschrift "Unsere Träume brauchen Räume".

In Hannover sind mehrere Menschen in ein leer stehendes Haus eingedrungen. Teilnehmende des CSD unterstützten die Aktion.