
Tesla-Chef Musk soll mit aller Macht und einem riesigen Aktienpaket im Unternehmen gehalten werden. Der norwegische Staatsfonds will das Vorhaben als Großaktionär verhindern – hat damit wohl aber keine Chance.
Der norwegische Staatsfonds spricht sich gegen ein geplantes Tesla-Aktienpaket für Unternehmenschef Elon Musk aus. Als Großaktionär wolle man auf der Hauptversammlung am Donnerstag gegen das Paket stimmen, teilte Norges Bank Investment Management (NBIM) vorab mit. Das Paket, das zur Abstimmung steht, könnte rund eine Billion Dollar wert sein, sofern der Autobauer in zehn Jahren an der Börse etwa fünfeinhalbmal mehr wert ist als heute.
Man schätze zwar den erheblichen Mehrwert, den Musk mit seiner visionären Rolle geschaffen habe, habe jedoch Bedenken angesichts der beispiellosen Höhe der vorgeschlagenen Vergütung. Zu weiteren Voraussetzungen gehört, dass Musk das Jahrzehnt an der Firmenspitze bleibt, Tesla eine Million Robotaxis im Einsatz hat und eine Million KI-Roboter ausliefert.
Konzern übt Druck auf Aktionäre aus
Tesla hatte den Druck auf die Aktionäre erhöht, das Aktienpaket anzunehmen. Werde es nicht bewilligt, könnte Musk die Chefetage verlassen, warnte die Verwaltungsratsvorsitzende Robyn Denholm. Der US-Investor Baron Capital erklärte am Montag, für das Paket zu stimmen. Die Annahme durch die Aktionäre insgesamt gilt als wahrscheinlich. Ein neues Gesetz am Firmensitz in Texas ermöglicht es Großaktionär Musk außerdem, mit seinem Anteil von gut zwölf Prozent selbst abzustimmen.
Der Fonds besaß zuletzt rund 1,1 Prozent der Firmenanteile an Tesla, was ihn nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB zu einem der zehn größten Aktionäre des Elektroautobauers macht. Generell lehnt er überaus hohe Vergütungen für die Chefetagen von Konzernen ab. Bereits 2018 und 2024 stimmte er NTB zufolge gegen Vergütungspakete für Musk.
Investitionen in aller Welt
Der Öl-Fonds wurde in Norwegen als Finanzreserve und vor allem zur Absicherung künftiger Generationen geschaffen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt werden kann. Er hat in Tausende Unternehmen weltweit investiert, wird von einer Sonderabteilung der norwegischen Zentralbank verwaltet und hat derzeit einen Wert von rund 21,1 Billionen Kronen – umgerechnet sind das mehr als 1,8 Billionen Euro. Dabei unterliegt der Fonds strengen Richtlinien etwa in Bezug auf Ethikfragen, Menschenrechte und den Umweltschutz.