Hamburg plant digitale Parkscheine und Kamera-Kontrollen | ndr.de

AUDIO: Hamburger Senat will digitales Parkraum-Management einführen (1 Min)
Stand: 04.11.2025 19:03 Uhr
Hamburgs rot-grüne Regierung will die Parkraumüberwachung in der Hansestadt weiter digitalisieren und Parkscheine aus Papier vom kommenden Jahr an schrittweise abschaffen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat der Senat am Dienstag verabschiedet.
Bislang können Autofahrerinnen und Autofahrer in Hamburg ihre Bewohnerparkausweise zwar digital beantragen, verlängern oder ändern, müssen sie dann aber ausdrucken und gut sichtbar im Fahrzeug anbringen. Gleiches gilt für die bis Ende Oktober beantragten knapp 370.000 Besucherparkausweise.
Pilotgebiet in zwei Bewohnerparkgebieten geplant
Das soll künftig entfallen. Stimmt die Hamburgische Bürgerschaft den Plänen des Senats zu, soll im kommenden Jahr zunächst ein zwölfmonatiger Pilotbetrieb in zwei ausgewählten Bewohnerparkgebieten mit rund 13.000 öffentlichen Stellplätzen starten. In einem weiteren Schritt sollen dann später auch die Parkscheinautomaten umgerüstet werden. Am Automaten muss nur noch das Kennzeichen registriert werden. Dadurch entfällt der Gang zurück zum Auto, um das Parkticket hinter die Windschutzscheibe zu legen.
Kamera-Fahrzeuge sollen Parkraumüberwachung unterstützen
Für die Parkraumüberwachung soll künftig ein Fahrzeug mit Videokamera die Straßen abfahren und die Kennzeichen der parkenden Autos filmen. Die Kamerabilder werden mit den digital hinterlegten Parkberechtigungen abgeglichen. Falls das System eine Falschparkerin oder einen Falschparker ermittelt, wird Kontroll-Personal herbeigerufen. Die sogenannten Knöllchenschreiber bleiben also erhalten. Künftig müssen sie jedoch nicht mehr ganze Straßenzüge ablaufen und jedes Fahrzeug einzeln kontrollieren.
Tjarks: Datenschutz gewährleistet
Sei alles in Ordnung, würden die Bilder umgehend gelöscht, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) der Nachrichtenagentur dpa. Tjarks betonte: „Der Datenschutz ist vollständig gewährleistet.“ Auch der Hamburger Datenschutzbeauftragte habe kein Veto eingelegt. Die Stadt rechnet bei dem Test mit Mehrkosten von 100.000 Euro – langfristig aber mit höheren Einnahmen von Falschparkerinnen und Falschparkern.
Andere europäische Städte nutzen bereits Kamera-Fahrzeuge
Baden-Württemberg testet bereits seit dem Frühjahr ein ähnliches System mit sogenannten Scan-Autos, die nach Angaben des dortigen Verkehrsministeriums bis zu 1.000 Fahrzeuge pro Stunde erfassen können. Bei herkömmlichen Kontrollen würden dagegen nur etwa 50 geschafft. Im Ausland arbeiten bereits etliche Städte mit Kamera-Fahrzeugen – etwa Rotterdam, Paris, Rom oder Warschau.

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