Ein Rockmusiker, der es nach oben geschafft hat und schweißnass im Bühnenlicht steht, lässt sich nach jedem Stück von einem schwarzgekleideten Zottel-Diener eine neue E-Gitarre reichen, damit es gleich gut gestimmt weitergeht. Das Ritual ähnelt dem Von-draußen-die-Autotür-aufgehalten-Bekommen, wenn man als Politiker irgendwo vorfährt. Keine Zeit verlieren, wichtig, wichtig. 

Im Jazz geht es ohne, wie gerade die famose Mary Halvorson im Haus der Berliner Festspiele gezeigt hat. Sie sitzt (sie steht nicht, damit geht es schon los) mit einer halbakustischen Gitarre auf der Bühne, die bei jedem Stück vollkommen anders klingt. Mal nach Folk, mal nach Hawaii, mal nach Stahl. Sie macht das irgendwie mit den Füßen, drückt da was. Keine Zeit verlieren, wie praktisch.