Die Pestalozzi-Schule wächst: Für 4,7 Millionen Euro entsteht eine nachhaltige Mensa – gebaut aus Holz, geplant mit Herz und gedacht für die Zukunft.
Die Sonne lacht über Biebrich, Musik von Blackpink hallt über das Baufeld. Zwei Mädchen, Mila und Marianna, beide neun Jahre alt, tanzen gleich neben dem Banner der WiBau. Ihre Schritte sind leicht, so wie der Moment die Zukunft prägt: Es ist der offizielle Spatenstich für die neue Mensa der Pestalozzi-Schule. „Ein perfekter Auftakt“, sagt Schulleiterin Svenja Beul und lächelt zustimmend zu den Schülerinnen. „Es ist wunderbar zu sehen, wie unsere Kinder das eröffnen, was ihnen gehört – einen Ort, der für sie geschaffen wird.“
Auch Ortsvorsteher Horst Klee steht sichtlich bewegt im Publikum. „Ich bin hier 1946 eingeschult worden, damals waren die Fenster mit Folie abgedeckt“, erzählt er. „Dass heute ein Neubau entsteht, der Wärme und Zukunft ausstrahlt, das ist schon besonders.“
Ein Pavillon, der mehr kann als Essen
Der Neubau entsteht entlang der Tannhäuser Straße – zwischen Sportplatz und dem sogenannten „Grünen Klassenzimmer“. Ein Holzsystembau auf einer Betonplatte, mit begrüntem Dach, PV-Anlage und moderner Lüftung. „Wir errichten hier keinen Betonklotz, sondern einen Ort zum Wohlfühlen“, betont SEG-Geschäftsführer Andreas Guntrum.
Das neue Gebäude wird mehr als nur Mensa sein. Es dient der Ganztagsbetreuung, der Leseförderung, der Hausaufgabenhilfe. Bis zu 165 Personen finden hier Platz. „Das ist das Herzstück der Nachmittagsbetreuung“, erklärt Guntrum. „Ein Raum für Bildung, Begegnung und Zusammenhalt.“
In drei Essensschichten werden ab November 2026 hier jeweils 60 Kinder ihr Mittagessen erhalten. Danach wird der Pavillon zum Lern- und Aufenthaltsraum. Auch Elternabende und Schulfeste sollen dort stattfinden.
Investition in Bildung – und Verantwortung
4,7 Millionen Euro investiert die Landeshauptstadt Wiesbaden in das Projekt. Die WiBau errichtet den Bau als Generalunternehmen und übergibt die Schulmensa dann schlüsselfertig an die Stadt. „Das ist gut angelegtes Geld“, sagt Baudezernent Andreas Kowol. „Denn Bildung braucht Räume – und Räume brauchen Qualität.“
„Wir müssen die Ganztagsbetreuung ausbauen, weil ab 2026 ein Rechtsanspruch besteht. Dafür brauchen wir Mensaräume, die nicht nur funktional, sondern auch lebenswert sind,“ ergänz Schuldezernent Dr. Hendrik Schmehl und ergänzt, dass die Mensa leider nicht zum Schuljahrsbeginn 2026.2027 fertig werde. Die Zeit bis November müsse man irgendwie provisorisch überbrücken, um den Rechtsanspruch gerecht zu werden. Die Gunst der Stunde nutzt Schmehl schließlich auch dazu, Kritik am Bund zu üben. Er spricht offen über die Herausforderungen: „Der Bund gibt die Verpflichtung, aber nicht die Mittel.“ und betint: „Trotzdem handeln wir. Jeder investierte Euro in Bildung zahlt auf die Zukunft unserer Kinder ein.“
Ökologisch durchdacht – nachhaltig geplant
Wiesbadens Baudezernent Andreas Kowol führt aus, dass der Pavillon in Holzsystembauweise errichtet wird und sich dem Passivhausstandard annähert. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sorgt für Heizung, das Dach wird begrünt, und eine Photovoltaikanlage mit 19 kWp deckt einen Teil des Energiebedarfs.
„Wir bauen nicht nur für heute, sondern für morgen“, sagt Kowol. „Unsere Schulen sollen klimafreundlich sein, aber auch zeigen, dass Nachhaltigkeit und Ästhetik zusammenpassen.“
Das Lüftungssystem kombiniert Fensterlüftung im Sommer mit Wärmerückgewinnung im Winter. „So sparen wir Energie und schaffen gleichzeitig ein angenehmes Raumklima“, erklärt Projektleiter Ali Vatanka.
Spatenstich für den Neubau der Schulmensa an der Pestalozzi-Grundschule.
Gemeinschaft, die trägt
Die Zusammenarbeit zwischen Schule, Bauverwaltung und Planern gilt als beispielhaft. „Mit Frau Beul und ihrem Team läuft alles auf Augenhöhe, unkompliziert und engagiert“, lobt Vatanka. „Das ist nicht selbstverständlich – und genau deshalb so erfolgreich.“
Auch die Schulgemeinde steht geschlossen hinter dem Projekt. Förderverein, Elternbeirat und Schülervertretung haben sich früh eingebracht. „Wir freuen uns auf einen Ort, der unseren Alltag erleichtert“, sagt eine Lehrerin, die schon jetzt weiß: „In der neuen Mensa wird das Essen bestimmt doppelt so gut schmecken.“
Bauzeit, Ausblick und Hoffnung
Wenn alles nach Plan läuft, feiert die Schule im November 2026 Einweihung. „Wir wollen den Termin halten – und das Budget auch“, versichert Guntrum. „Wir haben in Wiesbaden viele Schulprojekte gleichzeitig am Laufen, aber jedes ist ein Stück Zukunft.“
Als die Spaten schließlich in die Erde stoßen, fliegt der Sand in die Sonne. Kinder lachen, Lehrkräfte klatschen, Politiker nicken zufrieden. Es ist einer dieser Momente, in denen eine Stadt zeigt, dass sie Verantwortung übernimmt – mit Herz, Holz und Verstand.
Foto – Andreas Guntrum, Horst Klee, …, Christa Gabriel, Dr. Hendrik Schmehl, Swenja Beul, Andreas Kowol, Dr, Gerhard Obermayr, …. beim Spatenstich zum neubau der Schulmens der Pestalozzi-Schule. ©2025 Volker Watschounek / Wiesbaden lebt!
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Erstveröffentlichung: 04.11.2025