In den US-Bundesstaaten Virginia und New Jersey haben Demokratinnen die Gouverneurswahlen gewonnen. Die Demokratin Abigail Spanberger entschied die Wahl im US-Bundesstaat Virginia für sich.
Das meldeten der auf Wahlanalysen spezialisierte Dienst Decision
Desk HQ sowie die Sender CNN und NBC. Zum ersten Mal wird damit in dem Bundesstaat eine Frau als Gouverneurin vereidigt. In New Jersey setzte
sich laut Prognosen von Decision Desk HQ und NBC die Demokratin Mikie Sherrill gegen den Kandidaten der Republikaner durch.
Die Gouverneurswahlen gelten als erster wichtiger
Stimmungstest für den republikanischen US-Präsidenten Donald Trump. Am gleichen Tag wie die beiden Gouverneurswahlen fand in New York die Abstimmung für einen neuen Bürgermeister statt. Auch in der Metropole an der Ostküste entschieden die Bürgerinnen und Bürger bisherhigen Prognosen zufolge für einen demokratischen Kandidaten, den 34-jährigen Zohran Mamdani.
Frust über Massenentlassungen von Bundesangestellten
Spanberger gewann gegen die amtierende stellvertretende republikanische Gouverneurin Winsome Earle-Sears. Virginias amtierender republikanischer Gouverneur Glenn Youngkin durfte nicht erneut antreten. Zu den großen Themen der knapp neun Millionen Einwohner von Virginia gehören die Lebenshaltungskosten sowie Kürzungen in der Verwaltung. In dem Bundesstaat
südwestlich der Hauptstadt Washington leben viele Bundesangestellte, die
von den durch US-Präsident Donald Trump angeordneten Massenentlassungen im Staatsapparat
und der aktuellen Haushaltssperre betroffen sind.
© Lea Dohle
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Spanberger, eine ehemalige Kongressabgeordnete und CIA-Fallbeauftragte, stellte in ihrem Wahlkampf wirtschaftliche Themen in den Vordergrund. Sie legte sorgfältig formulierte wirtschaftliche Argumente gegen Trumps Politik dar und investierte viel Geld in Werbespots, während sie im gesamten Bundesstaat auftrat – auch in republikanisch geprägten Gebieten. Gleichzeitig betonte sie ihre Unterstützung für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in Virginia – dem letzten Südstaat, der bisher keine neuen Einschränkungen oder Verbote für den Eingriff erlassen hat.
Ehemalige Navy-Pilotin gewinnt in New Jersey
In New Jersey setzte
sich mit Mikie Sherrill ebenfalls eine moderate Demokratin durch. Zuvor hatte es geheißen, dass es in dem Bundesstaat an der
Ostküste Umfragen zufolge besonders knapp werden sollte. Sherrill trat dort gegen den Republikaner Jack Ciattarelli an. Ciattarelli hatte sich
zum dritten Mal für das Amt beworben. Zuvor hatte er 2017 die Vorwahlen der Republikaner verloren und war 2021 dem amtierenden Demokraten Phil Murphy unterlegen, der nach zwei Amtszeiten nun nicht erneut antreten durfte.
Sherrill ist Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus, Rechtswissenschaftlerin und ehemalige Navy-Pilotin. Sie wurde 2018 während der sogenannten blauen Welle ins Amt gewählt. Gemeinsam mit Spanberger in Virginia gehört sie zu einer Gruppe von Frauen mit Erfahrung im Bereich der nationalen Sicherheit, die sich als moderate Demokratinnen im Repräsentantenhaus zusammengeschlossen haben.
Vor allem für Demokraten sind die Wahlen wichtig
Für beide Parteien sind beide Gouverneurswahlen wichtig, vor allem jedoch für die Demokraten, denn die Stimmung in der Partei ist schlecht, sie befindet sich in einer Identitätskrise und verliert seit Jahren Wähler. Für die Demokraten wird sich aus dem Ergebnis ableiten lassen, wie sie künftig gegen die Republikaner vorgehen und mit welchen Themen sie Wählerinnen und Wähler überzeugen können.
Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.
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