Dynamo Dresden gegen 1. FC Nürnberg. Mitten in der fetten Krise hat das Kellerduell am Freitag (18.30 Uhr) für Christoph Daferner (27) nochmal eine ganz spezielle Würze.
Der Stürmer trifft erstmals seit seiner Rückkehr nach Dresden vor anderthalb Jahren wieder auf seinen Ex-Klub. Seinen Wechsel zum FCN bezeichnete er damals als die falsche Entscheidung. In Dresden hat er sich wieder zum unangefochtenen Top-Torjäger aufgeschwungen.
„Dass bei ihm wahrscheinlich eine gewisse Vorfreude da ist, es dem einen oder anderen zeigen zu wollen, ist völlig normal“, sagt Trainer Thomas Stamm (42) dazu. „Aber Dafi war diese Woche ansonsten so wie immer.“
Und wie genau? „Er hat immer ein paar trockene Sprüche parat, ist manchmal auch sehr nachdenklich. Er hat ein sehr gutes Gespür für die Gruppe und weiß, wann sage ich was“, erklärt Stamm. „Aber auch wenn es für ihn nicht so gepasst hat, hat er bis jetzt nur Gutes über Nürnberg gesagt. Das zeigt, was für eine Persönlichkeit er hat.“
Gegen Hertha blieb der Stürmer torlos, machte in der 56. Minute Platz für Vincent Vermeij
Foto: Andreas Gora/dpa
Bei Dynamo ist der gebürtige Schwabe aktuell mit fünf Saisontoren bester Schütze. Da verwundert es schon etwas, dass er in allen neun Spielen, in denen er dabei war, vorzeitig ausgewechselt wurde. Meist zwischen der 65. und 75. Minute.
Teilzeit-Knipser Daferner – gibt´s einen Grund dafür?
„Da muss man das große Ganze sehen, es geht viel um Überzeugung. Dass Stefan Kutschke oder Vincent Vermeij vielleicht noch einen draufsetzen können, wenn sie reinkommen“, so Stamm. „Dafi arbeitet auch sehr viel. Und wir haben jetzt nicht so die Dominanz wie Bayern, wo Kane vielleicht mal durchspielen kann.“
Nicht der Spieler für lange Bälle
Auch wenn Dynamo Dresden kurz vor Schluss in Rückstand liegt, die Brechstange rausholt und viel mit langen Bällen agiert, hat Kutschke Vorteile. Stamm: „Da ist Dafi dann nicht der richtige Spieler für.“
So viel steht fest: Gegen Nürnberg muss der Ball für den so heiß ersehnten ersten Heimsieg mindestens einmal ins Tor – wer ihn reinschießt, ist dabei völlig Wurscht…