Drei Tote in Stuttgarter Wohnung: „Familie war dem Stuttgarter Jugendamt bekannt“ – Stadt äußert sich betroffen Die Kriminalpolizei ermittelt in einem Haus in Feuerbach. Foto: SDMG/Kaczor

Die Polizei hat in einer Wohnung in Feuerbach eine tote Frau und zwei tote Kinder gefunden. Bei der Stadt kennt man sie – und zeigt sich bestürzt.

Im Stuttgarter Rathaus ist am Mittwochabend von einer „menschlichen Tragödie“ die Rede, die Betroffenheit ist groß angesichts dessen, was nur wenige Stunden zuvor bekannt geworden ist. Am Mittwochmittag gegen 12.30 Uhr haben Polizeibeamte in der Wiener Straße in Feuerbach eine Wohnungstür geöffnet. Was sie dahinter vorfanden, dürfte selbst für erfahrene Einsatzkräfte der pure Horror gewesen sein.

In der Wohnung lagen drei Leichen. Es handelt sich um eine Frau und zwei Kinder im Schulalter. Wie die drei ums Leben gekommen sind, wird noch untersucht. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es bislang keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Personen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen, stundenlang sind am Mittwoch Spuren gesichert worden.

Dass es die Kinder der Frau sind, bestätigt die Polizei bisher nicht, die Identität sei noch nicht eindeutig geklärt, sagt ein Sprecher. Nach allem, was nach außen dringt, dürfte die Wahrscheinlichkeit aber hoch sein.

So äußert sich die Stadt Stuttgart

Darauf lässt auch die Stellungnahme der Stadt Stuttgart schließen. „Die Stadt ist zutiefst betroffen von dem Ereignis. Die Familie war dem Stuttgarter Jugendamt bekannt, wobei sich im Zuge der Betreuung keinerlei Anzeichen für eine Eigen- oder auch Fremdgefährdung gezeigt haben“, sagt ein Sprecher. Man arbeite intensiv mit den Ermittlungsbehörden zusammen, um den Fall aufarbeiten zu können. „Das Jugendamt kümmert sich mit seinen psychologischen Beratungsangeboten um Angehörige und Hinterbliebene.“

Die Polizei war stundenlang im Einsatz. Foto: Fotoagentur Stuttgart/Andreas Rosar

Was die genauen Hintergründe sind, bleibt vorerst unklar. Offenbar aber ging der Impuls, die Behörden zu verständigen, von der Schule der Kinder aus. Demnach sind die Kinder wohl nach den Herbstferien nicht zum Unterricht erschienen, Anrufe blieben unbeantwortet. Vertreter des Jugendamts standen vor verschlossener Tür, riefen die Polizei, die schließlich die furchtbare Entdeckung machte.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und unter https://ts-im-internet.de/ erreichbar. Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/