Ein Euro-Abend der Gegensätze für die Teams aus der Easycredit Basketball Bundesliga. In fünf Partien gab’s lediglich zweimal Grund zur Freude.

Ratiopharm Ulm arbeitet sich aus dem Loch. Und holt nach fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Serie beim 87:86 (41:34) im EuroCup endlich wieder einen Sieg. Gegen die London Lions wurde es am Ende aber wieder mal viel spannender als nötig. Denn 16 Sekunden vor Schluss hatten die Hausherren noch mit 85:79 vorn gelegen …

„Ich bin einfach stolz auf mein Team, dass wir am Ende einen Weg gefunden haben, zu gewinnen“, sagte der verschwitzte Trainer Ty Harrelson darum erleichtert.

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Ulm hatte den Abend im Vorfeld zum „Tag der Pflege“ ausgerufen und begrüßte rund 3000 Pflegekräfte in der Halle. Und zumindest das Ergebnis war dann auch Balsam für die Seele der Mannschaft.

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Die Ulmer waren sichtlich bemüht, die Fehler aus den vergangenen Partien abzustellen. Trainer Ty Harrelson versuchte, die offensive Last breiter zu verteilen und Alleinunterhalter Chris Ledlum den Ball weniger zu überlassen. Dazu kam der 17-jährige Teo Milicic zu seinem Debüt im zweithöchsten europäischen Wettbewerb!

Sichtbar auch, dass die Ulmer bewusst schneller spielten. Weil sie dabei aber manchmal zu hektisch agierten, verloren sie in den ersten 20 Minuten zehn (von insgesant 16) Mal den Ball. So blieben die defensiv orientierten Gäste lange dran. Erst in den letzten drei Minuten vor der Halbzeit konnten sich die Ulmer zum ersten Mal ein wenig absetzen.

Sportdirektor Thorsten Leibenath bemühte sich im Pausen-Interview bei Magenta, Ruhe auszustrahlen: „Wir stehen dafür, dass wir Grundsätzlich Entscheidungen bewerten und weniger Resultate. Wir versuchen, ein bisschen unaufgeregter und weniger emotional an die Sache ranzugehen und die Entscheidungsgrundlage dahinter zu betrachten.“

Im dritten Viertel starteten die Londoner Löwen ihrerseits einen Lauf. Doch am Ende rettete sich die junge Ulmer Truppe ins Ziel.

Bester Werfer war Nelson Weidemann (26) mit 17 Punkten. Kollege Len Schoormann (23): „Wir haben den Ball gut bewegt, wie eine Mannschaft gespielt und versucht, die Punkte wegzunehmen.“

Foto: BILD

Auch Breunig kann die Towers nicht retten …

Die Veolia Towers Hamburg stecken dagegen noch immer ganz tief in der Krise. In EuroCup-Gruppe A verklatschen sie bei Umana Reyer Venedig 55:90 (25:47) auch das zwölfte Pflichtspiel der Saison. Und an der bitteren Erkenntnis hat sich nichts geändert: Diese Mannschaft ist weder in der Easycredit BBL, geschweige denn international konkurrenzfähig.

Daran konnte auch der Einstand von Martin Breunig (33) nichts ändern. Der nachverpflichtete Weißenfelser Pokalheld der Vorsaison war Sonntag in Hamburg gelandet und nach nur einer Trainingseinheit mit nach Italien geflogen.

In den ersten Minuten zeigte er sogleich körperliche Präsenz unter dem Korb. In insgesamt 18 Minuten steuerte Breunig 7 Punkte und 3 Rebounds bei. Aber klar ist: Wenn die Türme in der BBL die Klasse halten wollen, MUSS nach der Entlassung des enttäuschenden Eric Reed Jr. und der Verletzung von Aufbauspieler LJ Thorpe weitere Verstärkung her.

Denn nach einem guten Start flog das total verunsicherte Team im zweiten Viertel einmal mehr komplett auseinander. Nach der Pause war auf beiden Seiten die Luft raus.

„Das ist nicht mal mehr Freiplatzbasketball“, urteilte Magenta-Kommentator Sebastian Ulrich.

Die Hamburger trafen unterirdische 14,8 Prozent ihrer Dreier-Versuche und nur 45 Prozent Freiwürfe, verloren das Rebound-Duell turmhoch und gaben phasenweise auf. Da nützte es auch nichts, dass Trainer Benka Barloschky (37) sie im Schlussviertel in einer Auszeit ermunterte: „Ihr werdet nicht sterben, wenn ihr dieses Spiel verliert.“

Selbst Venedigs Headcoach Neven Spahija machte das ungleiche Duell keinen Spaß: „Wir haben das Spiel als Training benutzt. Leider war ihr Team auf einem Level.“

Völlig gaga!: Fans eskalieren nach DIESER SzeneHALLEluja!: Fans eskalieren nach DIESER Szene

Quelle: BILD05.11.2025

90:116 in Litauen! Heidelberg hofft auf Hamburgs Reed

Auch die MLP Academics Heidelberg suchen weiter nach Konstanz. In Champions-League-Gruppe A verlor das Schlusslicht bei Spitzenreiter Rytas Vilnius in Litauen mit 90:116 (45:59). Das Hinspiel hatten sie vor drei Wochen mit 92:83 gewonnen

Bei den dezimierten Akademikern fehlten Paul Zipser (Mittelhandbruch), DJ Horne (Kapselverletzung) und kurzzeitig auch der erkrankte Niklas Würzner. Gegen das Offensiv-Feuerwerk von Jerrick Harding (30 Punkte) & Co. hatte die Rumpftruppe nichts entgegenzusetzen.

„Es ist hart“, seufzte Trainer Danny Jannson. „Seit der Preseason haben wir große Schwierigkeiten – zuerst mit Verletzungen und dann damit, unseren Rhythmus zu finden. Ich habe das Gefühl, dass unsere Energie in der Verteidigung, der Versuch, das Spiel zu kontrollieren, defensive Spielzüge zu machen und ihren Rhythmus zu stören, heute 40 Minuten lang nicht da waren.“

Für einen Schub soll nun möglicherweise eine Verstärkung sorgen. Laut Transfer-Insider Rupert Fabig („Hamburger Abendblatt“) werden die Heidelberger den in Hamburg aussortierten Eric Reed Jr. als Ersatz für Michael Flowers (26/ging zu Lietkabelis Panevezys) verpflichten.

Mehr zum ThemaRostock besser als Max und Moritz

Die Rostock Seawolves haben den ersten Auswärtssieg im FIBA Europe Cup gelandet. Mit 94:77 (47:38) gewannen sie beim estnischen Klub Tartu Ülikool Maks & Moorits.

Es war der dritte Sieg im vierten Europapokalspiel. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel blieben die Wölfe bissig und bauten ihre Führung im weiteren Verlauf auf bis zu 23 Punkte aus. Topscorer war DeAndre Lansdowne mit 16 Punkten.

Trainer Przemyslaw Frasunkiewicz: „Insgesamt denke ich aber, dass wir ein wirklich solides Spiel gemacht haben, weil wir den Ball geteilt haben.“

Vechta verliert viel

Rasta Vechta verpasst nach drei Niederlagen den Befreiungsschlag. Und verliert in Europe-Cup-Gruppe G gegen Schlusslicht CS Valcea 1924 aus Rumänien mit 88:90 (50:43).

„Für uns geht es darum, dass wir es schaffen, über 40 Minuten konzentriert unser Spiel zu spielen“, hatte Trainer Christian Held im Voraus gefordert. Doch das gelang erneut nicht …

Beste Werfer: Alonzo Verge (23 Punkte) für Vechta – Gian Clavell (24) für Valcea.