Kurzfassung des Artikels:

  • In Balingen geriet der THW Kiel im DHB-Pokal-Achtelfinale kurzzeitig in Rückstand, siegte jedoch letztlich mit 41:36 gegen HBW Balingen-Weilstetten.
  • Matchwinner war Elias Ellefsen á Skipagötu, der sieben Tore beisteuerte und das Spiel zu Gunsten von Kiel drehte.
  • THW-Torhüter Andreas Wolff überzeugte mit insgesamt elf Paraden, während Balingen-Weilstettens Torhüter deutlich weniger hielten.
  • Jungspieler Markus Hanns kam am Ende zu seinem ersten DHB-Pokal-Einsatz für Kiel.
  • Sorgen bereitete eine mögliche Verletzung von Lukas Zerbe, dessen genaues Ausmaß eine MRT-Untersuchung klären soll.

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Der Titelverteidiger wackelte nur kurz: In der 42. Minute roch es in der Achtelfinalpartie im DHB-Pokal zwischen Gastgeber HBW Balingen-Weilstetten und dem THW Kiel nach einer Sensation. Der gastgebende Zweitligist hatte binnen neun Minuten einen 19:24-Rückstand in eine 28:26-Führung gedreht. 2350 Fans waren völlig aus dem Häuschen, träumten schon vom abermaligen Einzug in das Final Four (der HBW war 2025 Dritter geworden).

Doch die „Zebras“ überstanden diese kritische Phase, siegten am Ende souverän mit 41:36 (21:17).

THW Kiel macht den Gegner durch Fehler stark

„Wir haben dumme Fehler und damit den Gegner stark gemacht“, meinte THW-Rückraumspieler Harald Reinkind nach dem Abpfiff selbstkritisch, lobte in gleichem Atemzug aber auch „die Ruhe, die wir behalten haben“.

Schon in der ersten Halbzeit war das Kieler Spiel nicht frei von Fehlern. Aber Torhüter Andreas Wolff gewann das Duell mit seinen Balinger Kollegen. Während Wolff vor der Pause auf acht Paraden kam, konnten Mateusz Kornecki und der Ex-Kieler Magnus Bierfreund zusammen gerade einmal drei Würfe auf ihr Tor abwehren.

Im Angriff war es vor allem den treffsicheren Eric Johansson und Harald Reinkind zu verdanken, dass die Gäste mit einer Vier-Tore-Führung in die Kabinen gingen.

Elias Ellefsen á Skipagötu der Matchwinner

Ein Matchwinner war am Ende allerdings ein anderer: Elias Ellefsen á Skipagötu. Der Färinger war angeschlagen von der Länderspielreise zurückgekehrt (Probleme im Oberschenkel und der Wurfarmschulter), sollte eigentlich geschont werden. Eigentlich. THW-Trainer Filip Jicha: „Ich habe zu Elias gesagt, er soll nicht beleidigt sein, wenn er nicht spielt. Ich habe ihm aber auch gesagt, er muss bereit sein, wenn er spielt.“

„Ich habe zu Elias gesagt, er soll nicht beleidigt sein, wenn er nicht spielt. Ich habe ihm aber auch gesagt, er muss bereit sein, wenn er spielt.“

Filip Jicha

Trainer des THW Kiel

Und Ellefsen á Skipagötu war bereit. Beim Stand von 25:25 (38.) schickte Jicha seinen Spielmacher aufs Feld. Fünf der folgenden neun Kieler Tore gingen auf das Konto des 23-Jährigen. Am Ende war der Färinger mit sieben Toren bester Werfer.

„Er hat uns ins Spiel zurückgebracht“, lobte Teamkollege Lukas Laube. „Und natürlich war Andi (Andreas Wolff, d. Red.) auch ein Faktor. Ohne seine Paraden wäre es in der Endphase wohl noch einmal richtig spannend geworden.“

Wurde in der Schlussphase eingewechselt: Nachwuchskeeper Markus Hanns vom THW Kiel.
Foto: Imago/wolf-sportfoto

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Doch spätestens beim 38.33 (55.) war die Spannung raus. So kam am Ende auch noch Markus Hanns zu seinen ersten Minuten im DHB-Pokal. Der 18-Jährige war für den erkrankten Leon Nowottny (grippaler Infekt) mit nach Balingen gereist und durfte in den letzten zwei Minuten für Wolff zwischen die Pfosten. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen“, sagte der Teenager, der für die A-Jugend-Bundesligamannschaft des THW spielt.

Aber es gab auch Sorgenfalten im THW-Lager. Bei einer Abwehraktion war Balingens Tobias Heinzelmann Lukas Zerbe auf das linke Sprunggelenk gefallen (51.). Der Kieler Rechtsaußen wurde mit schmerzverzerrtem Gesicht von Wolff und Laube vom Feld getragen, erlebte den Rest der Partie von der Bank aus.

Lukas Zerbe musste von seinen Teamkollegen Andreas Wolff und Lukas Laube vom Feld getragen werden.
Foto: Imago/wolf-sportfoto

Lukas Zerbe musste von seinen Teamkollegen Andreas Wolff und Lukas Laube vom Feld getragen werden.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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Zwar gab Zerbe hinterher wieder leichte Entwarnung („Am Sonntag gegen den Bergischen HC bin ich wieder dabei.“), doch eine MRT-Untersuchung wird wohl endgültigen Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben.

Mehr Informationen:

HBW Balingen-Weilstetten – THW Kiel 36:41 (17:21)größer alsGrößer als Zeichen

HBW Balingen-Weilstetten: Kornecki (1.-19. und 50.-55., 1 Parade), Bierfreund (19.-50. und 55.-60., 5 Paraden) – Locher (2), Raguse (3), Strobel, Grüner (1), Wente, Bänsch (n.e.), Flügel (4), Flad, Heinzelmann (8), Pfattheicher (8/3), Dayan (3), Leimeter (2), Pöhle (5), Bauer

THW Kiel: Hanns (58.-60., 0 Paraden), Wolff (1.-58., 11 Paraden) – Duvnjak, Reinkind (7), Jacobsen, J. Dahmke (n.e.), Laube (5), Johansson (6), Ankermann (n.e.), R. Dahmke (2), Zerbe (6/4), Bilyk (4), Ellefsen á Skipagötu (7), Imre (4/1), Nacinovic

Schiedsrichter: Kern/Kuschel

Zuschauer: 2350

Siebenmeter: 3/3:6/5

Zeitstrafen: 7:5