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Die Krise der deutschen Autoindustrie trifft den nächsten Zulieferer. Plastic Manufacturing meldet Insolvenz für drei Standorte an. (Symbolbild) © IMAGO / Smith
Plastic Manufacturing mit über 1.000 Beschäftigten kann den wirtschaftlichen Druck nicht mehr stemmen. Drei Standorte sind betroffen.
Diepersdorf – Die Krise in der deutschen Autoindustrie hat ein weiteres Unternehmen in die Knie gezwungen. Der fränkische Zulieferer Plastic Manufacturing hat für seine deutschen Gesellschaften Insolvenz angemeldet. Rund 1.045 Beschäftigte an drei Standorten bangen nun um ihre Arbeitsplätze.
Drei Standorte betroffen – über 1.000 Jobs in Gefahr
Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun mitteilte, sind gleich mehrere Gesellschaften des Unternehmens betroffen. Den größten Schlag trifft den Hauptstandort in Diepersdorf bei Nürnberg mit rund 830 Beschäftigten. Zusätzlich sind die Standorte in Oberlungwitz in Sachsen mit etwa 95 Beschäftigten und Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen mit rund 120 Mitarbeitern von der Insolvenz erfasst.
„Derzeit verschaffen wir uns einen Überblick und werden nach Möglichkeit den Geschäftsbetrieb sichern und stabilisieren“, erklärte Böhm. Immerhin gibt es eine kleine Entwarnung für die Belegschaft: Die Löhne und Gehälter sind für die nächsten zwei Monate über das Insolvenzgeld gesichert.
Insolvenzverwalter kämpft um Rettung des Betriebs
„Das verschafft uns die nötige Luft, um den Betrieb weiterzuführen und die Sanierungsoptionen zu prüfen“, so Böhm weiter. Der Insolvenzverwalter will nun intensive Gespräche mit den Kunden und Lieferanten des Unternehmens führen, um mögliche Rettungswege auszuloten.
Plastic Manufacturing ist spezialisiert auf die Herstellung von Kunststoffteilen für die Automobilindustrie. Das Unternehmen produziert unter anderem Kühlergrills, Spiegelklappen und Lenkradabdeckungen. Zu den Kunden gehören laut Böhm namhafte Automobilhersteller.
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Fotostrecke ansehenAutoindustrie unter Druck – Umsätze brechen ein
Die Insolvenz ist ein weiteres Zeichen für die dramatische Lage der deutschen Automobilzulieferindustrie. Wie die gesamte Branche stehe auch Plastic Manufacturing wirtschaftlich stark unter Druck, betonte der Insolvenzverwalter. Durch den sinkenden Autoabsatz in Europa seien auch die Umsätze geschrumpft, während die Kosten für Rohstoffe und Energie zugelegt hätten.
Die Kombination aus rückläufigen Verkaufszahlen und steigenden Produktionskosten setzt der gesamten Branche massiv zu. Plastic Manufacturing reiht sich damit in eine wachsende Liste von Automobilzulieferern ein, die den wirtschaftlichen Druck nicht mehr stemmen können. (Quelle: dpa), (fhz)