Hamburg – Die Warnung vor E124. Jetzt rückten die Behörden auf dem größten Volksfest des Nordens an, wo mehr als eine Million Besucher erwartet werden.

Liebesapfel-Razzia auf dem Hamburger DOM!

Behörde überprüft Schock-Schilder

BILD hatte über die Schock-Schilder bei den beliebten Verkaufsständen für Süßwaren berichtet: „Liebesapfel. Dieser Artikel enthält den Farbstoff E124 und kann die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.“

Behördensprecherin Elsa Scholz bestätigt nun: „Die Lebensmittelkontrolle des Bezirksamtes Hamburg-Mitte hat alle Schaustellerbetriebe auf dem Frühjahrsdom überprüft, die kandierte Früchte anbieten.“

Die Äpfel mit der roten Glasur kennen viele Erwachsene aus ihrer Kindheit, auf Rummelplätzen, Schützenfesten oder Jahrmärkten waren sie bislang die Verkaufshits

Die Äpfel mit der roten Glasur kennen viele Erwachsene aus ihrer Kindheit, auf Rummelplätzen, Schützenfesten oder Jahrmärkten waren sie bislang die Verkaufshits

Foto: Getty Images

Es ging dabei nicht nur um Liebesäpfel, sondern auch kandierte Trauben und Erdbeeren mit E124 und ob überall die von der EU vorgeschrieben Warnschildern stehen. Denn die sorgen für massive Umsatzeinbüßen, wie BILD erfuhr: „Überall, wo das Schild deutlich sichtbar steht, kommt der Verkauf von Liebesäpfeln fast zum Erliegen.“

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Foto: privat

So gefährlich ist E124

Hans-Ulrich Grimm, Autor von „Chemie im Essen“ und Betreiber der Internetseite „Dr. Watson, der Food-Detektiv“: „E124 kann Alzheimer- und Parkinsonkrankheit, aber auch Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen fördern.“ Weitere Folgen seien: „Es kann die Geschlechts- und Darmfunktionen beeinflussen und zu Übergewicht beitragen.“

Die Hamburger Verbraucherzentrale sagt zu E124 sogar: „Beim Abbau der Azofarbstoffe entstehen im Körper sogenannte Amine, die das Erbgut schädigen und dadurch die Entstehung von Krebs begünstigen können.“

Warnung vor Liebesäpfeln, Weintrauben und Erdbeeren

Auch bei den kandierten Weintrauben und Erdbeeren wird vor E124 gewarnt

Foto: Thomas Knoop

Razzia mit zu wenig Personal

Jetzt die Liebesapfel-Razzia. Doch es gab ein Problem: Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hatte nicht genug Personal um alle 55 Schausteller-Betriebe zeitnah zu überprüfen. Wie BILD weiß, brauchten die Mitarbeiter 2 Tage dafür! Die Kontrollen hatten sich so schnell auf dem Hamburger DOM herumgesprochen.

Behördensprecherin Scholz: „Im Rahmen der Kontrollen wurde nicht nur die Kennzeichnung des Farbstoffes E124 überprüft. Bestandteil der Kontrollen waren auch die Einhaltung hygienerechtlicher Vorschriften, die Einhaltung der Vorschriften zur Kennzeichnung von Allergenen und Zusatzstoffen, die Vorgaben zur Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln oder die Einhaltung gesetzlicher Temperaturvorgaben.“

Bilanz der alles andere als geheimen Razzia: Es wurden keine Verstöße festgestellt!