Der Flughafen Hannover bei Nacht

Stand: 06.11.2025 06:52 Uhr

Erneut hat eine unbekannte Drohne den Verkehr am Flughafen Hannover beeinträchtigt. Mehrere Maschinen wurden umgeleitet. Zeitweise ruhte der Flugbetrieb komplett.

Ein Flugzeug im Landeanflug hatte die Drohne am Mittwochabend gesichtet, so ein Sprecher der Bundespolizei. Diese flog nach ersten Erkenntnissen über ein Industriegebiet in der Nähe. Der Airport Hannover wurde daraufhin von 22 Uhr bis 22.45 Uhr gesperrt. Drei Flieger wurden nach Angaben des Sprechers umgeleitet. Eine der Maschinen sollte nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus Frankfurt nach Hannover fliegen und wurde nach Hamburg umgeleitet. Die restlichen Flugzeuge konnten verspätet landen und starten.

Eine fliegende Drohne vor blauem Hintergrund.

3 Min

Bei Drohnen über kritischer Infrastruktur bittet das LKA um Mithilfe. Und: Private Drohnenpiloten sollten beachten, wo sie verboten sind.

Drohne stört Flughafen: Mehrere Vorfälle binnen weniger Tage

Seit mehreren Monaten kommt es wiederholt zu ähnlichen Vorfällen an Flughäfen. Erst am Sonntag war in der Nähe des Flughafens Bremen am Abend eine Drohne beobachtet worden. Der Flugbetrieb wurde daraufhin für eine knappe Stunde ausgesetzt. Am Freitagabend war der Berliner Flughafen BER rund zwei Stunden wegen einer Drohne gesperrt worden. Auch der Flughafen Hannover hat bereits Erfahrungen mit Drohnensichtungen: Mitte September sorgte eine Drohne in der Einflugschneise ebenfalls für eine vorübergehende Sperrung.

Gefährlicher Eingriff in den Flugverkehr: Haftstrafe droht

Besonders in der Umgebung von Flughäfen sind Drohnen in der Luft ein großes Sicherheitsrisiko. Sie sind in Airport-Nähe in einem Radius von 1,5 Kilometern verboten, weil sie Starts und Landungen gefährden könnten. Wenn sie dennoch in diesen Bereich geflogen werden, gilt das als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr. Dabei ist eine Strafe von bis zu fünf Jahren Haft möglich.

Eine Kameradrohne vom Typ DJI Mavic 3 Pro ist in der Dämmerung zu sehen.

Die Drohne wurde laut Polizei am Sonntagabend im unmittelbaren Bereich des Airports gesichtet. Wer sie steuerte, ist unklar.

Zwei Einsatzkräfte der Polizei stehen vor einem Polizeiauto und starten eine Drohne.

Angesichts mutmaßlich russischer Drohnen über kritischer Infrastruktur in Niedersachsen hofft das Landeskriminalamt auf Mithilfe von Anwohnern.

Manuel Atug, IT-Experte und Mitglied der AG KRITIS

Manuel Atug von der AG KRITIS sieht große Defizite beim Umgang mit Drohnen in Deutschland. Sie „leichtfertig abzuschießen“ sei „ein riskantes Spiel“.

Eine fliegende Drohne vor blauem Hintergrund.

Seit Jahresbeginn wurden dort jeweils vier Drohnen gesichtet. Im Zweifel muss der Flugverkehr unterbrochen werden.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 06.11.2025 | 06:00 Uhr