Hanau (Hessen) – Grausiger Fund in Hanau: Fast 50 Fahrzeuge, Hauswände und Briefkästen wurden offenbar in der Nacht mit Blut beschmiert – teils in Form von Hakenkreuzen!

Wie die Polizei mitteilte, meldete sich am späten Mittwochabend ein Mann, der an seinem geparkten Auto eine rötliche Flüssigkeit entdeckte: Auf die Motorhaube war ein Hakenkreuz geschmiert. Als die Beamten den Bereich absuchten, stießen sie auf Dutzende weitere beschmierte Objekte: insgesamt rund 50 Autos, dazu Hausfassaden und Briefkästen. Obwohl viele der Nazi-Symbole spiegelverkehrt waren, stuft die Polizei diese als Hakenkreuze ein.

Bei der roten Substanz handele es sich laut einem speziellen Vortest wohl um menschliches Blut, hieß es von den Ermittlern. Woher dieses stammt, ist bislang völlig unklar. Laut Polizei gibt es derzeit keine Hinweise auf verletzte Personen in der Umgebung.

Auch an diesem Mercedes prangt nach der

Auch an diesem Mercedes prangt nach der Tat ein Hakenkreuz

Foto: Sven Moschitz

Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Die Hintergründe und das Motiv der Tat seien völlig unklar, hieß es. Jetzt wird wegen Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Auch auf der Motorhaube des Mercedes hinterließ ein Täter das Nazi-Symbol

Auch auf der Motorhaube des Mercedes hinterließ ein Täter das Nazi-Symbol

Foto: Sven Moschitz

Hakenkreuze, ausgerechnet in Hanau. In der hessischen Stadt hatte der rechtsextreme Terrorist Tobias Rathjen (43) am 19. Februar 2020 acht Männer und eine Frau in Shisha-Bars ermordet. Anschließend tötete der Attentäter seine Mutter (72) und sich selbst.

▶︎ Bundestags-Vizepräsident Omid Nouripour (50) sagte nach den Schmiereien zu BILD: „Das macht mich fassungslos. Diese Tat zielt mitten in das Herz der Stadt Hanau und reißt die Wunden des rechtsterroristischen Anschlages vor fünf Jahren auf. Sie muss schnellstmöglich aufgeklärt werden.“

Die Polizei bittet nach den Hakenkreuz-Funden dringend um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, soll sich unter Tel.: +49 6181 100-123 melden.