DruckenTeilen
Auf der französischen Insel Île d’Oléron kam es zu einem gefährlichen Zwischenfall. Ein Autofahrer fuhr mehrere Menschen um und verletzte zehn Personen.
Saint-Pierre-d‘Oléron – Ein Autofahrer hat am Mittwochmorgen in der westfranzösischen Gemeinde Saint-Pierre-d‘Oléron absichtlich mehrere Fußgänger und einen Radfahrer angefahren und dabei neun Menschen verletzt. Zwei Personen erlitten schwere Verletzungen, wie aus einer Mitteilung des französischen Innenministers Laurent Nuñez auf der Plattform X hervorgeht. „Alle Dienste sind mobilisiert, um die Situation zu bewältigen“, erklärte Bürgermeister Thibault Brechkoff nach dem Vorfall.
Auf der französischen Insel Île d’Oléron fuhr ein Mann am Mittwochmorgen mehrere Menschen um. (Archibild) © Roses Nicolas/ABACA/Imago
Der Tatverdächtige wurde wegen versuchten Mordes in Gewahrsam genommen. Nach Angaben der Gendarmerie ereigneten sich die Vorfälle gegen 8:45 Uhr auf der Insel vor der französischen Atlantikküste. Bei den Zusammenstößen war ausschließlich ein Fahrer beteiligt, der laut Bürgermeister Brechkoff die Kollisionen vorsätzlich herbeiführte.
Autofahrer in Frankreich erfasst mehrere Menschen
Die Verletzten werden derzeit von Rettungskräften versorgt. Die Behörden richteten in der nahegelegenen Ortschaft Dolus einen Krisenstab ein, um die Lage zu koordinieren. Innenminister Nuñez kündigte seine baldige Anreise zum Tatort an. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat laufen auf Hochtouren.
Der Täter raste zwischen den Ortschaften Dolus-d‘Oléron und Saint-Pierre-d‘Oléron umher und erfasste wahllos Menschen auf seinem Weg. TF1 Info berichtet, dass er zunächst einen Fußgänger nahe dem Intermarché-Supermarkt in Dolus-d‘Oléron überfuhr, bevor er eine zweite Person auf der Route du Treuil erfasste. Nach Angaben des Staatsanwalts von La Rochelle, Arnaud Laraize, sind sogar vier Opfer in kritischem Zustand.
Tatverdächtiger soll „Allah Akbar“ geschrien haben, Anti-Terror-Staatsanwalt zunächst nicht aktiv
Die Gendarmen stellten den Tatverdächtigen, als er versuchte, sein Fahrzeug anzuzünden. In dem Auto befanden sich Gasflaschen. „Er ließ sich nicht widerstandslos festnehmen. Er wurde mit einem Elektroschockgerät überwältigt“, erklärte Staatsanwalt Laraize der Zeitung Sud Ouest.
Bei seiner Festnahme schrie der mutmaßliche Täter dem Staatsanwalt zufolge „Allah Akbar.“ „Dennoch ist das Motiv nicht bestätigt und die Ermittlungen müssen es erst klären“, betonte Staatsanwalt Laraize gegenüber France Bleu. Der Mann soll der Polizei wegen kleinerer Straftaten wie Diebstahl bekannt sein, allerdings nicht auf der Radikalisierungsliste gestanden haben. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ist bislang nicht eingeschaltet worden.
Auch in Deutschland kam es 2025 zu ähnlichen Vorfällen. Im Februar war in München ein Auto in eine Personengruppe gerast. Wenige Wochen später fuhr ein Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit durch das Zentrum von Mannheim, zwei Menschen sterben. (Quelle: afp, dpa, TF1 Info, Sud Ouest, France Bleu) (jm)