Hamburg – Sein Abenteuer endete im Krankenhaus: Ein elfjähriger Junge ist am Mittwoch in einem Lost Place in Harburg fünf Meter tief gestürzt. Zusammen mit zwei Freunden hatte er sich Zugang zu einem maroden Industriegebäude in der Nartenstraße verschafft – trotz Verbot und Einsturzgefahr!

Laut der Polizei Hamburg wagten sich gegen 17.40 Uhr drei Kinder auf das Gelände der alten New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie – ein verwahrloster Komplex direkt am Harburger Binnenhafen. Und ein Lost Places, der beliebt bei Fotografen und Jugendlichen ist, aber gefährlich für alle, die ihn betreten.

Der riesige Fabrik-Komplex in Hamburg-Harburg steht seit Jahren leer und ist ein sogenannter Lost Place

Der riesige Fabrik-Komplex in Hamburg-Harburg steht seit Jahren leer und ist ein sogenannter Lost Place

Foto: Lenthe-Medien/Presang

11-Jähriger stürzt durch morschen Boden

Durch ein Loch im morschen Boden stürzte der Elfjährige in die Tiefe. Seine Freunde reagierten geistesgegenwärtig, riefen den Notruf und führten die Retter gezielt zum Unfallort.

Feuerwehr Hamburg mit Großaufgebot vor Ort

Mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr Hamburg rückten an. Auch ein Notarzt war dabei. Das verletzte Kind war nach dem Unfall ansprechbar, wurde medizinisch versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestand laut Polizei nicht. Die beiden anderen Jungen kamen mit dem Schrecken davon, standen aber unter Schock.

Immer wieder verschaffen sich vor allem Jugendliche Zutritt zu der einsturzgefährdeten Fabrik

Immer wieder verschaffen sich vor allem Jugendliche Zutritt zu der einsturzgefährdeten Fabrik

Foto: Lenthe-Medien/Presang

Polizei holt weitere Jugendliche aus dem Gebäude

Während der Rettungsaktion entdeckten Einsatzkräfte auf der anderen Seite des Lost Places eine weitere Gruppe Jugendlicher – sie wurden aus dem Gebäude geholt. Das gesamte Gelände ist offiziell gesperrt, doch immer wieder verschaffen sich Neugierige Zutritt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, muss jetzt herausfinden, wie die Kinder auf das gesicherte Areal kommen konnten.

Lesen Sie auchEinsturzgefahr, Schadstoffe, Brandgefahr

Das ehemalige Fabrikgebäude für Kunststoffe und Hartgummi ist stark einsturzgefährdet. Seit Jahren steht es leer, das Mauerwerk ist durch Nitrosamine aus der früheren Gummiproduktion belastet.

Brände, illegale Einbrüche und Rettungseinsätze häufen sich. Immer wieder wird diskutiert, das Denkmal abzureißen oder umzubauen – bislang ohne Ergebnis.