Die USS Gerald R. Ford gilt als größter Flugzeugträger der Welt. Das Schiff ist Teil der US-amerikanischen Drohkulisse in der Karibik. Foto: U.S. Navy via Wikipedia (Public Domain)
(Mexiko-Stadt, 5. November 2025, amerika21).- Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum Pardo hat die Angriffe der Vereinigten Staaten auf Schiffe in internationalen Gewässern im Pazifik in der Nähe Mexikos verurteilt. Sie bezog sich dabei auf die jüngsten Vorgänge im Pazifik. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte Ende Oktober auf X bekanntgegeben, die USA hätten vier Boote im Pazifik angegriffen, die mutmaßlich mit dem Drogenhandel in Verbindung stehen. Dabei seien 14 Menschen getötet worden, eine Person habe überlebt. Die mexikanischen Behörden leiteten in den internationalen Gewässern südlich von Acapulco Rettungsmaßnahmen ein. Die mexikanische Marine musste jedoch die Suche nach vier Tagen erfolglos abbrechen.
Sheinbaum forderte von der US-Regierung die Klärung des Sachverhalts und drängte auf eine Stärkung der Koordination zwischen den Nachbarstaaten. Die Angriffe im Pazifik haben bei der mexikanischen Regierung auch Besorgnis über eine mögliche Verletzung ihrer Seegrenzen ausgelöst. Die USA hätten „keinerlei Informationen“ über den Angriff mitgeteilt, bedauerte Sheinbaum. Sie betonte, Mexiko werde weiterhin seine Souveränität verteidigen.
Mexikos Präsidentin ist eine dezidierte Kritikerin der US-Angriffe auf Schiffe in den Gewässern der Karibik und des Pazifiks. „Natürlich sind wir nicht damit einverstanden, denn es gibt internationale Gesetze, wie beim mutmaßlich illegalen Transport von Drogen oder Waffen in internationalen Gewässern vorzugehen ist, und das haben wir gegenüber der US-Regierung und öffentlich zum Ausdruck gebracht“, betonte die Regierungschefin anlässlich einer Pressekonferenz am 23. Oktober, einen Tag nach dem ersten Angriff auf ein Boot im Pazifik.
US-Konfrontationskurs gegen Venezuela und Kolumbien
Seit Anfang September sind bei 17 derartigen Angriffen auf Boote von angeblichen Drogenschmugglern in der Karibik und im Pazifik mindestens 67 Menschen getötet worden, ohne jegliches Gerichtsverfahren. US-Präsident Donald Trump befindet sich auf einem zunehmenden Konfrontationskurs mit lateinamerikanischen Regierungen, insbesondere mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro sowie dem kolumbianischen Staatschef Gustavo Petro.
Am 31. Oktober forderte auch der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, eine Untersuchung der Vorfälle. Die Angriffe und ihre steigenden menschlichen Kosten seien „inakzeptabel“, warnte Türk auf X. Die USA müssten die Angriffe einstellen und „alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die außergerichtliche Tötung von Menschen an Bord dieser Boote zu verhindern“, betonte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in der ersten Verurteilung der Angriffe durch eine UN-Organisation.
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Sheinbaum kritisiert Angriffe der USA auf hoher See von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.