Newsblog zum Ukraine-Krieg
Kriegsverbrechen: Ukraine verurteilt Russen zu lebenslanger Haft
Aktualisiert am 06.11.2025 – 20:43 UhrLesedauer: 18 Min.
Russischer Soldat (Archivbild): In Kiew fiel das Urteil wegen Kriegsverbrechens. (Quelle: IMAGO/Stanislav Krasilnikov)
Ein russischer Soldat wird in Kiew verurteilt. Die Ukraine greift eine Raffinerie in Wolgograd an. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Wegen Erschießung eines kriegsgefangenen Ukrainers ist ein russischer Soldat in Kiew zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Es war nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU die erste Verurteilung zu lebenslang in einem solchen Strafprozess.
Der 27-jährige Russe erschoss demnach einen ukrainischen Soldaten, obwohl dieser seine Waffe weggeworfen und sich eindeutig ergeben hatte. Die Tat ereignete sich den Angaben nach im Januar 2024 im südukrainischen Gebiet Saporischschja, als russische Truppen eine ukrainische Stellung einnahmen. Später hätten die Ukrainer die Stellung zurückerobert und dabei den Todesschützen gefangengenommen.
Der Kiewer Generalstaatsanwaltschaft sind nach eigenen Angaben mit Stand Oktober 263 Fälle bekannt, dass kriegsgefangene ukrainische Soldaten noch auf dem Schlachtfeld getötet wurden. Die Täter sind aber schwer zu ermitteln; und nur in seltenen Fällen gelingt es, ihrer habhaft zu werden.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte fordert von der Rüstungsindustrie mehr Risikobereitschaft bei der Ausweitung von Produktionskapazitäten. „Gefährliche Zeiten verlangen mutiges Handeln“, sagte er bei einem Treffen mit Vertretern der Rüstungsindustrie in der rumänischen Hauptstadt Bukarest.
Er wisse, dass Unternehmen auf ihre Aktionäre schauten und darauf warteten, dass Regierungen langfristige Verträge unterzeichneten. Er könne aber versichern, dass beim Thema Verteidigungsinvestitionen der politische Wille, das Geld und die Nachfrage da seien. „Lassen Sie sich nicht von der Angst vor zukünftigen Überkapazitäten davon abhalten, die realen Bedürfnisse von heute zu erfüllen“, betonte der frühere niederländische Regierungschef. Er sei überzeugt, dass alles, was produziert werde, auch gekauft werde.
Konkret bot Rutte der Industrie zudem einen Deal an. Wenn diese die Liefermengen erhöhe, bestehende Produktionslinien erweitere und neu eröffne, verspreche er, dass die Nato alles tun werde, um die Beschaffung zu beschleunigen und Innovation weiter zu unterstützen. Zudem werde er weiterhin alles tun, um die Regierungen zu ermutigen, ihren Worten Taten folgen zu lassen und Verträge zu unterzeichnen.
Russland kommt nach eigenen Angaben seinem Ziel näher, die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine einzunehmen. Die Ukraine erklärte hingegen, ihre Truppen hielten die Stellungen, auch wenn die Lage schwierig sei. Die Angaben beider Seiten vom Montag konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Pokrowsk ist ein wichtiger Verkehrs- und Logistikknotenpunkt, den die russischen Streitkräfte seit mehr als einem Jahr zu erobern versuchen.
