So denkt Dietmar Hirsch, Trainer von Drittliga-Tabellenführer MSV Duisburg, über den VAR und einen möglichen Einsatz in der 3. Liga.

Wohl keine Neuerung in der jüngeren Vergangenheit im Fußball wird in Deutschland so konstant und kontrovers diskutiert wie der Video Assistent Referee (VAR). Befürworter und Kritiker bringen durchaus valide Argumente für ihre jeweiligen Positionen. Transparenz und mehr Fairness wurden mit der Einführung des neuen Systems versprochen, Frust, Unverständnis und unnötig lange Entscheidungsfindungen sind aber der Alltag. So denkt MSV-Coach Dietmar Hirsch über das System.

Sa., 01.11.2025, 14:00 Uhr

Einsatz findet das System in den oberen beiden Ligen in Deutschland, sowie auf internationalem Topniveau. Im Gespräch für die 3. Liga ist der VAR immer wieder mal, durchsetzen konnte sich der Vorschlag (bislang) aber noch nicht. Beim 0:0 des MSV Duisburg in Osnabrück am vergangenen Samstag hätte sich der Trainer einen Eingriff des VAR gewünscht. „Ich kann die Herausforderung der Schiedsrichter in der 3. Liga und weiter nach unten verstehen“, betont der 53-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Freitagabendspiel gegen den SV Waldhof Mannheim (19 Uhr, FuPa-Liveticker). Entscheidungen müssen in Sekundenbruchteilen getroffen werden, nicht immer hat der Schiedsrichter oder einer seiner Assistenten einen freien Blick.

Entsprechend spricht sich Hirsch auch für einen VAR in der 3. Liga aus. „Ich bin ein Befürworter des VAR. In der Gesamtheit fallen die Entscheidungen fairer aus. Es gibt aber Verbesserungspotenzial, besonders bei der Geschwindigkeit“, erläutert er und greift damit gleich einen der häufigsten Kritikpunkte auf. Wenn Mannschaften und Fans zum Teil mehrere Minuten warten müssen, bis ein Tor bestätigt wird, nimmt das dem Sport die Emotionen.

Doppelte Fehlentscheidung gegen Duisburg

Zurück zum MSV-Spiel in Osnabrück. Da lag Schiedsrichter Timo Gansloweit nicht nur einmal kräftig daneben. Zunächst wurde Simon Symalla im Osnabrücker Strafraum regelwidrig von den Beinen geholt, der fällige Elfmeterpfiff blieb aus. Noch schlimmer kam es nach der Pause, als erneut Symalla rustikal angegangen wurde, Gansloweit zwar einen Kontakt anerkannte, der ihm aber nicht für ein Foulspiel ausreichen würde, wie Hirsch nach Abpfiff kundtat. Die Folge: Die Kreativkraft im Mittelfeld musste wenig später ausgewechselt werden und wird den Zebras mehrere Wochen fehlen. „Ich sehe die Wahrscheinlichkeit nahe 100 Prozent, dass Simon in diesem Jahr nicht mehr spielen wird“, betont Hirsch.

Gemeinsam mit Jakob Bookjans, der sich im zweiten Saisonspiel beim SSV Jahn Regensburg nach einem harten Foulspiel eine schwerwiegende Verletzung am Unterschenkel zugezogen hatte, soll er in der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte auf den Platz zurückkehren. Nun ist es an den Mitspielern, die Lücke zu füllen. Die erste Gelegenheit dazu gibt es am Freitagabend, wenn der Spielverein im Duisburger Wedaustadion den SV Waldhof Mannheim empfängt. Anpfiff der Partie ist um 19 Uhr.