Pleite der Immobiliengruppe Degag: 430 Millionen Euro Schaden | ndr.de

Die Gläubiger sitzen an einem langen Tisch bei der Versammlung.

Stand: 06.11.2025 17:33 Uhr

Nach der Insolvenz der Immobiliengruppe Degag haben in Hameln (Landkreis Hameln-Pyrmont) in dieser Woche Gläubigerversammlungen stattgefunden. Das Insolvenzverfahren läuft am Hamelner Amtsgericht.

Geschädigte Anlegerinnen und Anleger konnten sich am Dienstag und Mittwoch über den Sachstand in dem Verfahren informieren. Die wichtigste Frage für viele war dabei, ob sie Chancen haben, ihr investiertes Geld zurückzubekommen. Der zuständige Insolvenzverwalter Rainer Eckert befürchtet nach eigenen Angaben jedoch, dass ein Großteil des Geldes der Privatanleger weg ist. Auch Banken, Behörden und Kommunen hätten millionenschwere Forderungen angemeldet. Wie Eckert dem NDR Niedersachsen sagte, könne man dies aber erst am Ende des Insolvenzverfahrens sicher sagen – und das könne noch Jahre andauern.

Die private Altersvorsorge weg

Insgesamt beläuft sich der Schaden laut Insolvenzverwalter Eckert auf rund 430 Millionen Euro. 280 Millionen Euro davon kommen demnach von privaten Anlegerinnen und Anlegern. Während einige ein paar Tausend Euro investierten, steckten andere siebenstellige Summen in die Immobiliengruppe. Eckert sprach gegenüber dem NDR von menschlichen Schicksalen: Es gebe Menschen, deren Altersvorsorge nun zum Teil weg sei.

Mutmaßlich Geld ins Ausland abgeflossen

Zur Finanzierung der Immobiliengeschäfte hatte die Degag-Gruppe Anlegerkapital eingeworben. Die privaten Investorinnen und Investoren erhielten dafür zum Teil hohe Renditen zwischen sechs und neun Prozent. Das Geld einiger Anleger sei mutmaßlich an andere Investorinnen und Investoren in Form von Zinsen ausbezahlt worden, so der Insolvenzverwalter. Millionensummen seien zudem mutmaßlich ins Ausland geflossen. Seit der Insolvenzanmeldung sichtet Eckert mit seinem Team nun Massen an Unterlagen und Daten. In den Büros des Unternehmens habe völliges Chaos geherrscht: „Wir haben kistenweise ungeöffnete Briefe mit Rechnungen und Mahnungen gefunden“, so Eckert.

Degag-Immobilien stark verschuldet

Die Degag-Gruppe kaufte alte Wohnblöcke auf – angeblich, um sie dann zu sanieren. Rund 5.500 Wohnungen gehören dem Unternehmen derzeit bundesweit. Sie stünden allerdings größtenteils leer, seien marode und „bis über den Schornstein verschuldet“, so der Insolvenzverwalter. Anlegerinnen und Anleger könnten laut Stiftung Warentest nun nur noch Schadensersatz wegen Täuschung verlangen – auch hier müssten sie sich aber auf langfristige Gerichtsprozesse einstellen. Gegen die Degag-Verantwortlichen ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover jetzt wegen Betrugs. Das Amtsgericht Hameln hatte im August das Insolvenzverfahren gegen das Unternehmen eröffnet. Es ist zuständig, weil die Degag-Immobiliengruppe ihren Firmensitz in der Stadt hat.

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