Stand: 23.04.2025 16:14 Uhr
Mit einer Verzögerung von etwa zwei Stunden konnte der Kampfmittelräumdienst am Mittwoch in Kiel starten. Gegen 15 Uhr wurde die 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe schließlich erfolgreich entschärft.
Am Mittwochnachmittag ist im Kieler Stadtteil Dietrichsdorf ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Dafür mussten im Vorwege mehr als 11.500 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen – es war die größte Evakuierung der letzten zehn Jahre in der Landeshauptstadt. Die Menschen könnten nun zurück in ihre Wohnungen, sagte ein Sprecher der Polizei. Bei der Entschärfung habe es keine Probleme gegeben.
Da es bei der Evakuierung zu Verzögerungen kam, konnte erst zwei Stunden später als geplant mit der Entschärfung begonnen werden.
Größte Evakuierung in der Geschichte Kiels
Etwa 50 Bewohnerinnen und Bewohner müssen das Pflegeheim „Schwentineblick“ verlassen.
Die Evakuierung zweier Pflegeheime verlief nach Polizeiangaben hingegen problemlos. Unter anderem mussten 50 Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung „Schwentineblick“ in der Schönkirchener Straße ihre Zimmer verlassen. Sie wurden von Krankentransporten abgeholt.
Aufgrund der Lage der Bombe wurde ein Sperrgebiet im Umkreis von etwa 1.000 Metern eingerichtet. Fast der gesamte Stadtteil Kiel-Dietrichsdorf war von der Evakuierung betroffen. Laut Stadt waren es so viele Menschen wie noch nie in den vergangenen zehn Jahren. Davor wurde den Angaben zufolge keine Statistik geführt. Somit war es womöglich die größte Evakuierung für eine Bombenentschärfung in der Geschichte der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt.
Auf einem Sportfeld in der Nähe des Ostrings ist die Fliegerbombe gefunden worden.
Auf die 250 Kilogramm schwere britische Bombe waren Mitarbeitende einer Kampfmittelräumfirma in der Nähe der Johannisburger Straße gestoßen.
Notunterkunft in der Ellerbeker Schule
In der Ellerbeker Schule (Klausdorfer Weg 62-64) war am Mittwoch eine Notunterkunft für diejenigen eingerichtet, deren Wohnungen, Büros oder Häuser im Sperrbezirk lagen und die nicht anderweitig unterkommen konnten. Etwa 160 Anwohnende nutzten diese Möglichkeit nach NDR Informationen.
Evakuierung: Dieses Gebiet war betroffen
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2022: TKMS-Halle bei Sprengung beschädigt
So glatt wie am Mittwoch lief es bei Bombenentschärfungen in Kiel nicht immer: Vor etwa drei Jahren gab es Komplikationen bei einer Bombenentschärfung auf dem Gelände der Kieler Werft Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS). Zwar verlief die Sprengung der Weltkriegsbombe damals wie geplant, allerdings wurde die Halle, unter deren Boden der Blindgänger entdeckt worden war, stark beschädigt. Kurz nach der Explosion war eine große Rauchwolke über dem TKMS-Werftgelände zu sehen.
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NDR 1 Welle Nord |
Nachrichten für Schleswig-Holstein |
23.04.2025 | 08:00 Uhr
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