Am heutigen Freitag, dem 7. November 2025, befasst sich der Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft mit der Petition des AStA der Hochschule Bremen gegen die Erhöhung des Semesterbeitrags. 4.351 Menschen haben die Petition bereits mitgezeichnet.
07.11.2025
Pressemeldung
Die Forderungen sind aus Sicht der GEW Bremen längst überfällig:
- eine Übernahme des Verwaltungskostenbeitrags durch das Land Bremen – damit Gebühren nicht über die soziale Herkunft den Zugang zum Studium entscheiden,
- eine Teilsubventionierung des Deutschlandsemestertickets – denn Mobilität ist Voraussetzung für Teilhabe am Studium, Praktika und Nebenjobs und
- eine Ausfinanzierung des Studierendenwerks Bremen – denn nur so bleiben Mensa, Wohnheime sowie psychosoziale und soziale Beratung bezahlbar und verlässlich.
Nur durch eine solide Grundfinanzierung lassen sich die steigenden Lebenshaltungskosten für Studierende nachhaltig abfedern. Die GEW Bremen unterstützt daher ausdrücklich die Forderungen des AStA und ruft zur Teilnahme an der Kundgebung auf, die parallel zur Anhörung des Petitionsausschusses stattfindet.
„Der Zugang zur Bildung für alle, ungeachtet der finanziellen Lage, ist ein Grundbaustein unseres demokratischen Systems.“ betont Vladislav Ryzhkov, Sprecher der GEW Studis Bremen. „Durch die Erhöhung der Semesterbeiträge wird dieses demokratische Versprechen von den Verantwortlichen im Land Bremen in Frage gestellt. Die Entwicklung des Hochschulsystems zu einem zunehmend elitären, betrachten wir mit großer Sorge und fordern von der Landesregierung alle nötigen Schritte zu unternehmen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.“
Der Verwaltungskostenbeitrag stieg bereits zum Sommersemester 2025 von 50 auf 63 Euro. Weitere Erhöhungen im Wintersemester 2025/26 kommen zu steigenden Mieten, Energie- und Lebenshaltungskosten hinzu – eine zusätzliche Belastung, die viele Studierende an ihre finanziellen Grenzen bringt. Die GEW Studis Bremen fordern die Rot-Rot-Grünen Landesregierung deshalb auf, die schwierige finanzielle Haushaltslage nicht auf Kosten der Studierenden auszutragen.
Andrea Schäfer, Stadtverbands-Sprecherin der GEW Bremen, betont: „Die Forderungen des AStA sind nicht nur berechtigt, sie sind ein Weckruf an die Landesregierung. Wer es ernst meint mit Chancengleichheit, muss aufhören, Studierende für die Sparpolitik des Landes zahlen zu lassen. Die Übernahme des Verwaltungskostenbeitrags, die Teilsubventionierung des Deutschlandsemestertickets und eine solide Finanzierung des Studierendenwerks sind keine Luxusforderungen, sondern Mindestvoraussetzungen für ein gerechtes Bildungssystem. Wenn Bremen Bildung als Zukunftsaufgabe begreift, dann darf die soziale Herkunft nicht darüber entscheiden, wer studieren kann – und niemand darf sich fragen müssen, ob er oder sie* sich das Studium noch leisten kann.“
„Ein gut ausfinanziertes und egalitäres Bildungssystem ist eine tragende Säule unserer Demokratie“ ergänzt, Fabian Kinz, Landesvorstandssprecher der GEW Bremen „Bildung darf kein Luxusgut werden. Wer Chancengleichheit und offenen Bildungszugang ernst meint, muss jetzt handeln und die Semesterbeitragserhöhung zurücknehmen. Wir als GEW stehen solidarisch Seite an Seite mit den Studierenden. Anstatt Studierende weiter finanziell zu belasten, sollten Bund und Länder gemeinsam dafür sorgen, dass eine sozial gerechte und nachhaltig finanzierte Hochschullandschaft entsteht – eine, die allen Studierenden die gleichen Chancen auf Bildung und Teilhabe bietet.“
